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Erkältung: Bessere Immun-Abwehr bei höherer Körpertemperatur

12.07.2016

Die Körpertemperatur beeinflusst offenbar, wie das Immunsystem auf Erkältungsviren reagiert. Zusätzlich zu einem schon bekannten Abwehrmechanismus, fanden US-Forscher in Versuchen mit Zellkulturen jetzt zwei weitere, die bei höheren Temperaturen besser funktionierten.

Die Körpertemperatur leistet dem Immunsystem wichtige Hilfe bei der Abwehr von Erkältungsviren.
Die Körpertemperatur leistet dem Immunsystem wichtige Hilfe bei der Abwehr von Erkältungsviren. Dazu muss nicht einmal Fieber auftreten.
© Knut Wiarda - Fotolia.com

Wurden menschliche Atemwegszellen, die mit Erkältungsviren infiziert worden waren, bei einer Temperatur kultiviert, die der Körperkerntemperatur entspricht, starben infizierte Zellen schneller ab. Dies berichtet das Team um Professorin Akiko Iwasaki von der Yale University in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). Sterben infizierte Zellen ab, ist das vor allem für Viren schlecht, denn es entzieht ihnen die Möglichkeit, sich weiter zu vermehren. Die Körperkerntemperatur ist die Temperatur, die im Innern des Körpers herrscht und beträgt bei Menschen etwa 37 Grad Celsius. Des Weiteren fanden die Forscher ein Enzym, welches das Erbgut der Viren angreift und abbaut. Auch dieses arbeite bei höheren Temperaturen besser als bei einer niedrigeren Temperatur von 33 Grad Celsius, berichten die Forscher. Damit seien hier zwei zusätzliche Mechanismen am Werke, die alle bei 37 Grad Celsius am besten arbeiteten, sagt die Immunbiologin.

In früheren Studien hatten Iwasaki und Kollegen festgestellt, dass sich Erkältungsviren schneller vermehren, wenn die Temperatur in der Nase unter die Körperkerntemperatur fällt. Bei einer kühleren Temperatur von 33 Grad Celsius wurden Schlüsselproteine der Immunabwehr, sogenannte Interferone, gehemmt. Dadurch vermehrten sich die Viren stärker und konnten sich besser in den Luftwegen von Mäusen ausbreiten. Die in der aktuellen Studie verwendeten menschlichen Atemwegszellen produzierten als Reaktion auf Erkältungsviren von Natur aus nur wenig Interferone, so die Forscher. Doch selbst in Abwesenheit dieser Stoffe seien infizierte Zellen in der Lage gewesen, die Viren sowohl bei 37 als auch bei 33 Grad Celsius zu kontrollieren. Dies habe darauf hingedeutet, dass hier offenbar noch zusätzlich Abwehrmechanismen vorhanden seien, so die Forscher, und damit neue Möglichkeiten, die Viren anzugreifen.

HH

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