PZ/NAS
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22.05.2025 12:54 Uhr
Wie funktioniert der neue Test?
Der neue Test richtet sich an Menschen ab 55 Jahren mit ersten Symptomen. Er misst zwei Proteine im Blut – phosphoryliertes Tau (pTau217) und β-Amyloid 1-42 – die als biologische Marker für Alzheimer gelten. Das Verhältnis dieser beiden Eiweiße gibt Aufschluss darüber, ob sich Amyloid-Plaques im Gehirn gebildet haben – ein zentrales Merkmal der Krankheit.
Im Unterschied zu bisherigen Verfahren wie aufwendigen PET-Scans oder Lumbalpunktionen ist der neue Bluttest deutlich einfacher, schneller und weniger belastend: Eine Blutabnahme genügt.
Hohe Trefferquote in Studien
In einer klinischen Studie mit 499 Patientinnen und Patienten zeigte der Test eine hohe Genauigkeit:
✔ Bei 91,7 Prozent der positiv getesteten Personen wurden die Amyloid-Ablagerungen auch mit anderen Verfahren bestätigt.
✔ Bei negativen Tests lag die Übereinstimmung sogar bei 97,3 Prozent.
Weniger als 20 Prozent der Tests waren nicht eindeutig.
Kein Ersatz, sondern Ergänzung
Trotz der guten Ergebnisse betont die US-Zulassungsbehörde FDA: Der Test ist kein alleiniger Beweis für eine Alzheimer-Erkrankung. Falsch-positive Ergebnisse könnten unnötige Behandlungen und Sorgen auslösen, falsch-negative hingegen eine Therapie verzögern. Der Bluttest soll daher nur in Kombination mit weiteren Untersuchungen und ärztlicher Bewertung verwendet werden.
Alzheimer betrifft allein in den USA rund sieben Millionen Menschen – Tendenz steigend. Die FDA sieht in der Zulassung einen wichtigen Schritt, um Alzheimer künftig früher, gezielter und für mehr Menschen zugänglich diagnostizieren zu können.