Fett in den Lymphknoten: Warum die Immunabwehr im Alter nachlässt

ZOU | 23.12.2022

Lymphknoten tragen wesentlich zur Immunabwehr bei: Dort tummeln sich Zellen, die Krankheitserreger abwehren. Ein schwedisches Forschungsteam erläutert im Fachblatt „Journal of Pathology“, warum sie im Alter ihre Funktion verlieren.
Die Lymphknoten spielen bei der Abwehr von Krankheitserregern eine zentrale Rolle. image.originalResource.properties.copyright

Mit zunehmendem Alter wandelt sich das normale Gewebe in Lymphknoten allmählich in Fettgewebe um. Fachleute nennen dies Lymphknoten-Lipomatose. Obwohl Lipomatose sehr häufig ist, wurde das Phänomen bisher wenig erforscht. Eine Untersuchung von mehr als 200 Lymphknoten zeigt nun, dass bestimmte Bindegewebszellen im zentralen Teil der Lymphknoten dazu neigen, sich in Fettzellen zu verwandeln.

Das beeinträchtigt schon bald die Immunabwehr in den Lymphknoten, denn Blut- und Lymphgefäße, über die Immunzellen in den Lymphknoten hinein- und herauswandern, gehen in den Bereichen verloren, in denen sich Fett gebildet hat. So kann die Lipomatose von Lymphknoten bereits in frühen Stadien der Grund für ein schlechteres Ansprechen auf Impfungen sein, das bei älteren Menschen häufig beobachtet wird. Nach und nach nimmt das Fettgewebe den Lymphknoten vollständig ein, so dass er seine Funktionsfähigkeit verliert.

„Unsere Studie ist ein erster Schritt, um das Auftreten von Lipomatose zu verstehen, und um Wege zu finden, die fortschreitende Zerstörung der Lymphknoten zu verhindern“, sagte Tove Bekkhus von der Universität Uppsala. Die Ergebnisse könnten auch für die Krebsforschung relevant sein, da Lymphknoten bei mehreren Krebsarten der erste Ort sind, an dem sich Krebszellen ausbreiten.

Quelle: DOI 10.1002/path.6030