Fettleber durch Softdrinks? Wie Zucker und Süßstoff schaden

Dr. Karen Zoufal  |  13.10.2025 14:02 Uhr

Ob Cola, Eistee oder Light-Getränk: Wer täglich zu süßen Drinks greift, gefährdet seine Lebergesundheit – auch ohne Alkohol. Eine Studie zeigt: Mit Getränken, die durch Zucker oder Süßstoff gesüßt sind, geht ein deutlich höheres Risiko für eine stoffwechselbedingte Fettleber einher.

Bildzentrum: Zwei Minz-Orange-Tees und ein roter Früchtetee in den Händen von jungen Frauen (verschwommen im Hintergrund).
Mit oder ohne Zucker? In einer Studie hatten Menschen, die weniger gesüßte Getränke zu sich nahmen, ein geringeres Fettleber-Risiko.
© Olha Romaniuk/iStockphoto

Sowohl mit Süßstoffen als auch mit Zucker gesüßte Getränke sind mit einem deutlich höheren Risiko für eine stoffwechselbedingte Fettlebererkrankung verbunden. Diese Erkenntnis wurde auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Gastroenterologie vorgestellt. 

Dafür hatte ein Forschungsteam die Daten von 123.788 Personen analysiert, die zu Beginn keine Lebererkrankung hatten. Ihr Getränkekonsum wurde anhand von Ernährungsfragebögen erfasst. Dabei offenbarten sich deutliche Zusammenhänge: Wer täglich mehr als 250 Milliliter mit Zucker oder mit Süßstoffen versetzte Getränke zu sich nahm, hatte ein um 60 Prozent höheres Risiko, eine stoffwechselbedingte Fettlebererkrankung zu bekommen.

Auch die Sterblichkeit war betroffen: Innerhalb des rund zehn Jahre dauernden Beobachtungszeitraums starben 108 Teilnehmende an Lebererkrankungen – besonders häufig unter jenen, die regelmäßig Süßgetränke konsumierten.

Warum Zucker und Süßstoffe der Leber schaden können

„Ein hoher Zuckergehalt in Getränken verursacht plötzliche Blutzucker- und Insulinspitzen, die eine Gewichtszunahme fördern und den Harnsäurespiegel erhöhen können. Beides trägt zur Fettansammlung in der Leber bei“, erklärte die Studienautorin Lihe Liu in einer Mitteilung zur Tagung. 

Doch auch Light-Getränke sind keine sichere Alternative, betonte Liu: „Süßstoffhaltige Getränke können die Lebergesundheit beeinträchtigen, indem sie das Darmmikrobiom verändern, das Sättigungsgefühl stören, Heißhunger auf Süßes auslösen und die Insulinsekretion stimulieren.“

Wasser statt Süßgetränk: Kleine Änderung, große Wirkung

Die gute Nachricht: Wer in der Studie gesüßte Getränke durch Wasser ersetzte, hatte ein niedrigeres Risiko. So reduzierte sich die Wahrscheinlichkeit für eine stoffwechselbedingte Fettlebererkrankung um 13 Prozent, wenn zuckerhaltige Drinks durch Wasser ersetzt wurden – und sogar um 15 Prozent, wenn auf süßstoffhaltige Getränke verzichtet wurde.

„Die sicherste Vorbeugung ist die Einschränkung sowohl zuckergesüßter als auch künstlich gesüßter Getränke. Wasser bleibt die beste Wahl, da es den Stoffwechsel entlastet, Fettansammlungen in der Leber verhindert und gleichzeitig den Körper mit Flüssigkeit versorgt“, empfiehlt Liu.

Quelle: Liu, L et al. Sugar- and low/non-sugar-sweetened beverages and risks of metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease and liver-related mortality: A prospective analysis of the UK Biobank. Presented at UEG Week 2025; 7 October 2025; Berlin, Germany.

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