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Hitze erhöht die Gefahr für vorzeitige Wehen

NK  |  26.06.2023

Heiße Temperaturen über 35 Grad Celsius erhöhen einer neuen Studie zufolge das Risiko einer Frühgeburt um bis zu 45 Prozent. Dies berichten Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).

Schwangere Frau, trinkt Wasser.
Sommerliche Hitze, die mehrere Tage anhält, kann für vorzeitige Wehen sorgen.
© Valeriy_G/iStockphoto

Mit steigenden Temperaturen nimmt einer neuen Studie zufolge auch die Zahl der Frühgeburten zu: Hitzestress von 30 Grad Celsius führte zu einer Erhöhung des Frühgeburtsrisikos um 20 Prozent, Temperaturen über 35 Grad können das Risiko sogar um 45 Prozent steigern, berichten die Hamburger Forschenden in der Zeitschrift eBioMedicine. Für die Studie untersuchten sie Daten von Schwangeren, die in den vergangenen 20 Jahren im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) entbunden hatten und verglichen dabei die errechneten sowie tatsächlichen Geburtstermine mit den Klimatabellen des Hamburger Wetterdienstes.  

„Auffällig war, dass die werdenden Mütter ein bis zwei heiße Tage offensichtlich überbrücken konnten. Folgte aber ein dritter, vierter, fünfter Tag ohne Abkühlung, setzten vermehrt vorzeitige Wehen ein. Und zwar besonders dann, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit das gefühlte Wärmeempfinden noch erhöhte“, erläutert Studienleiterin Prof. Dr. Petra Arck. Medizinisch lässt sich das folgendermaßen erklären: Weil der Schwangerschaftsbauch auf die Hauptvene drückt, kommt am Herzen nicht mehr so viel Blut an. Durch Dauerhitze weiten sich die Blutgefäße und verstärken diesen Effekt. Eine solche hitzebedingte Gefäßerweiterung ist auch in der Gebärmutter zu beobachten, was die Versorgung des heranwachsenden Babys mit Sauerstoff und Nährstoffen beeinträchtigt. In schwülen Nächten erhöhe zudem fehlender Schlaf den Stress. Parallel sinken die Schwangerschaftshormone, der Cortisolspiegel steigt – und auch das Risiko einer Frühgeburt.

Sonne meiden und viel trinken

Was also tun bei Hitze-Stress? „Frauen, die sich zwischen der 34. und 38. Schwangerschaftswoche befinden, sollten bei anhaltend hohen Temperaturen möglichst die Sonne meiden, sich in klimatisierten Räumen aufhalten sowie viel Flüssigkeit zu sich nehmen“, lautet die Empfehlung von Prof. Arck.

Aktuell sichtet das Forschungsteam die Klima-Prognosen der kommenden zehn Jahre. 2033 könnte aufgrund steigender Temperaturen annähernd jedes sechste Kind, rund 15 Prozent, zu früh geboren werden – doppelt so viele wie heute. „Eine Geburt vor der 37. Schwangerschaftswoche geht mit einem erhöhten Risiko für gesundheitliche Probleme im späteren Leben einher – hier zählt jeder Tag“, erklärt Prof. Dr. Anke Diemert, die in der Klinik für Geburtshilfe schwangere Frauen betreut. So müssen unter anderem die Lungen, das Verdauungs- und Immunsystem noch reifen. Konzentrationsstörungen, schlechtere Schulleistungen, ein höheres Risiko für Infektionen, Allergien, Asthma und Übergewicht können Studien zufolge Konsequenzen einer Frühgeburt sein.

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