Gebärmutterhalskrebs in 100 Jahren ausrotten

31.01.2020

Gebärmutterhalskrebs könnte mithilfe der HPV-Impfung und einem regelmäßigen Screening innerhalb des nächsten Jahrhunderts weltweit nahezu ausgemerzt werden. In einkommensstarken Ländern könnte das Ziel sogar bis 2040 erreicht werden, so das Ergebnis zweier Studien der Laval-Universität in Kanada.
In Deutschland wird empfohlen, dass alle Jungen und Mädchen zwischen 9 bis 14 Jahren gegen HPV geimpft werden. image.originalResource.properties.copyright

Eine Impfung gegen das humane Papillomavirus (HPV) und ein Gebärmutterhals-Screening sind Bestandteil eines Strategieentwurfs der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Beseitigung von Gebärmutterhalskrebs. Danach sollen 90 Prozent aller Mädchen bis 2030 gegen HPV geimpft und 70 Prozent aller Frauen ein- oder zweimal im Leben auf Gebärmutterhalskrebs untersucht werden. Weiter sollen 90 Prozent der Frauen mit Krebsvorstufen oder Gebärmutterhalskrebs eine angemessene Behandlung erhalten. Schätzungen von Wissenschaftlern der Laval-Universität zufolge könnte Gebärmutterhalskrebs mit diesen Maßnahmen innerhalb der nächsten 100 Jahre fast vollständig beseitigt werden, in einkommensstarken Ländern sogar bis 2040.

HPV-Impfung schützt erfolgreich vor Krebs

Allein durch die Impfung könnte das Auftreten von Gebärmutterhalskrebs in den am schlimmsten von der Krankheit betroffenen Ländern innerhalb eines Jahrhunderts um 89 Prozent sinken und 60 Millionen Krebsfälle vermieden werden. Wenn zusätzlich noch zwei Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden, dann würden sogar 72 Millionen Fälle abgewendet. Zusammen mit einer adäquaten Behandlung von Gebärmutterhalskrebs und seinen Vorstufen könnten insgesamt 62 Millionen Todesfälle vermieden werden.

Im Mai soll die Strategie auf der Weltgesundheitsversammlung verabschiedet werden. „Wenn die Strategie von den Mitgliedstaaten übernommen und angewendet wird, könnte Gebärmutterhalskrebs in Ländern mit hohem Einkommen bis 2040 und weltweit innerhalb des nächsten Jahrhunderts beseitigt werden, was ein phänomenaler Sieg für die Gesundheit von Frauen wäre“, sagte Professor Marc Brisson. „Dies kann jedoch nur mit erheblichem finanziellem und politischem Engagement erreicht werden.“

ZOU