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Neuerdings gibt es zwei Gesundheits-Apps, die für Patienten mit Tinnitus oder Angststörungen als Kassenleistung verfügbar sind. 21 weitere Apps, z. B. zur Linderung von Verspannungen und Schmerzen, Stress oder Schlafproblemen befinden sich in der Prüfung.
Deutschland führt als erstes Land Apps auf Kassenrezept ein. Sie dienen der Diagnose, Überwachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten. Bisher gibt es eine App für Menschen mit chronischem Tinnitus und für Menschen mit bestimmten Angststörungen, die von gezielten Verhaltenstherapien profitieren.
Weitere 21 Apps werden derzeit geprüft, das Angebot wird in Zukunft also vermutlich deutlich vielfältiger werden. Denkbar sind beispielsweise Apps für Schmerzpatienten, Meditations- und Einschlafhilfen, Apps, die zu mehr Bewegung motivieren und beim Abnehmen unterstützen oder helfen, Stress abzubauen. Auch Apps, die das regelmäßige Einnehmen von Medikamenten erleichtern oder digitale Tagebücher für Menschen mit Asthma, Bluthochdruck und Diabetes sind denkbar.
Und so funktioniert das Ganze: Hat ein Arzt eine Krankheit diagnostiziert, kann ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden, oder der behandelnde Arzt stellt ein Rezept aus, das bei der Krankenkasse eingereicht wird. Der Patient erhält dann einen Zugangscode, mit dem die App in den gängigen Stores kostenfrei heruntergeladen werden kann.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte schon im vergangenen Jahr dazu gesagt: „Digitale Lösungen können den Patientenalltag konkret verbessern. Darum gibt es ab 2020 gesunde Apps auf Rezept. Das ist Weltpremiere. Deutschland ist das erste Land, in dem digitale Anwendungen verschrieben werden können. Mit diesem Gesetz machen wir die Versorgung digitaler – und besser.“
Es gibt aber auch Kritik an diesem neuen Konzept: „Die Krankenkassen werden für solche Apps künftig viel Geld ausgeben, obwohl der Nutzen nicht ausreichend belegt ist“, meinte Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztliche Bundesvereinigung.
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