Gesundheitsatlas: Dank gesundem Lebensstil weniger Osteoporose

Elisabeth Kerler  |  16.10.2025 18:04 Uhr

Immer weniger Menschen in Deutschland leiden an Osteoporose – das geht aus dem „Gesundheitsatlas: Osteoporose in Deutschland“ der AOK hervor. WiDO-Geschäftsführer Helmut Schröder sieht als mögliche Ursache einen gesünderen Lebensstil.

Ein Arzt erklärt einer Frau (von hinten, grau-meliertes Haar) etwas mithilfe eines Wirbelsäulen-Modells.
Erklärung einer Osteoporose? Die Anzahl der Fälle gingen in Deutschland zurück, so der AOK-Gesundheitsatlas.
© Wavebreakmedia/iStockphoto

Die Knochenkrankheit Osteoporose betrifft in Deutschland rund 2,15 Millionen Menschen ab 35 Jahren. Laut dem neuen „Gesundheitsatlas: Osteoporose in Deutschland“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) ist die Erkrankungshäufigkeit in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen – von 4,6 Prozent im Jahr 2017 auf 4,0 Prozent im Jahr 2023.

Dieser Trend bliebe selbst dann stabil, wenn man die zunehmende Alterung der Bevölkerung berücksichtige, heißt es in der Mitteilung. WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder sieht darin positive Entwicklungen: „Mögliche Ursachen für den Rückgang sind ein veränderter Lebensstil in jungen Lebensjahren mit calciumreicherer Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und einem zunehmenden Rauchverzicht.“

Osteoporose: Häufige Krankheit bei Frauen nach den Wechseljahren

Osteoporose zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. Besonders Frauen nach den Wechseljahren sind gefährdet, weil der sinkende Östrogenspiegel den Knochenabbau beschleunigt. Während unter den 35- bis 49-Jährigen weniger als ein Prozent betroffen sind, steigt die Häufigkeit mit zunehmendem Alter stark an. Bei Frauen über 90 Jahren liegt sie bei rund 29 Prozent, bei Männern gleichen Alters nur bei 7 Prozent.

Regionale Unterschiede in Deutschland

Im Landkreis Suhl gibt es den höchsten Anteil an Osteorose-Betroffenen (7,5 Prozent), gefolgt von Hildburghausen und Wittenberg (je 6,9 Prozent). Die niedrigste  Osteoporose-Rate gibt es im Landkreis Mainz-Bingen mit 2,7 Prozent, gefolgt von Freising und Frankfurt am Main mit jeweils 2,9 Prozent.

Auf der Ebene der Bundesländer fällt Ostdeutschland auf. Die höchsten Anteile liegen hier: 

  • Sachsen-Anhalt mit 5,8 Prozent
  • Thüringen mit 5,6 Prozent
  • Sachsen mit 5,4 Prozent

Am niedrigsten ist die Krankheitshäufigkeit in Hamburg mit 2,9 Prozent, gefolgt von Bremen (3,3 Prozent) und Schleswig-Holstein (3,4 Prozent).

Wo mehr Menschen rauchen, gibt es mehr Osteoporose

In Regionen mit vielen Raucherinnen und Rauchern kommt, so die Analyse des Gesundheitsatlasses, häufiger Osteoporose vor als in Regionen mit weniger Rauchern: 4,6 Prozent vs. 3,6 Prozent. Das lässt sich nicht mit möglichen Alters- und Geschlechtsunterschieden in den Regionen erklären, denn der Zusammenhang besteht auch nach einer Standardisierung. Allerdings beeinflusst Rauchen den Knochenstoffwechsel. 

Bewegung schützt die Knochen

Ein entscheidender Schutzfaktor ist regelmäßige Bewegung. Denn die körperliche Aktivität bestimmt die Knochendichte maßgeblich. In jungen Jahren ist es möglich, eine möglichst hohe Knochendichte zu erreichen. Im höheren Alter stärkt Bewegung auch die Beweglichkeit und Muskelmasse, beides wichtige Faktoren beim Sturz- und so Knochenbruchrisiko. 

Allerdings betont Schröder: „Aus der Angst vor Brüchen folgt häufig, dass Patientinnen und Patienten ihre gewohnten Alltagsaktivitäten einschränken.“ Dabei würde diese Einschränkung das Fortschreiten einer Osteoporose fördern. 

Quelle: Gesundheitsatlas: Osteoporose in Deutschland (WIdO, Wissenschaftliches Institut der AOK) 

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