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Hautinfektion aus dem Aquarium

Dr. Karen Zoufal  |  11.05.2021

Die durch Mykobakterien hervorgerufenen Krankheiten Lepra oder Tuberkulose kommen bei uns kaum vor. Aber verwandte „nicht tuberkulöse Mykobakterien“ gibt es durchaus, und sie können bei immungeschwächten Personen oder gesunden Menschen mit einer offenen Wunde zu langwierigen Hautinfektionen führen. Häufig sind diese Bakterien in Aquarien zu finden.

Aquarium mit einem bunten Fisch.
Mykobakterien sind sehr häufig in Aquarien anzutreffen und können langwierige Hautinfektionen verursachen.
© bingdian/iStockphoto

Gleich mehrere Arten von Mykobakterien können im Biofilm von Wasserarmaturen oder Aquarien vorkommen – in letzteren werden sie zu etwa 90 Prozent gefunden, berichtete Prof. Dr. Mario Fabri auf der Tagung der Deutschen dermatologischen Gesellschaft. Wenn man mit offenen Wunden in Kontakt mit dem Wasser kommt, kann es zu einer Infektion kommen, die sich vielfältig äußert: Es können warzenartige rote Knötchen oder Plaques auftreten, die vielleicht zunächst an eine Schuppenflechte denken lassen.

Therapie dauert oft monatelang

Da solche Infektionen, die auch „Schwimmbad-Granulom“ genannt werden, relativ selten sind, vermuten Ärzte anfangs häufig andere Ursachen. Wirklich eindeutig lässt sich der Erreger nur durch eine Anzucht der Bakterien aus Gewebeproben nachweisen. Wenn sich der Verdacht auf Mykobakterien bestätigt, dann empfiehlt Fabri auch gleich eine Untersuchung, die Auskunft darüber gibt, welche Antibiotika geeignet sind. Sind wirksame Medikamente gefunden, so ist eine Anwendung über mehrere Monate erforderlich – auch noch, nachdem die Hauterscheinungen ausgeheilt sind.

Neben Schwimmbädern und Aquarien wurden Infektionen mit nicht tuberkulöse Mykobakterien auch durch Akupunktur, Tätowierungen, das Spritzen alternativmedizinischer Präparate und nach Fettabsaugungen beobachtet.

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