MedizinGesundheit

Herzrhythmusstörungen möglichst früh behandeln

ZOU  |  26.10.2020

Bei Patienten mit Vorhofflimmern kommt es oft zu schwerwiegenden und potenziell tödlichen Herz-Kreislauf-Problemen. In einer Studie erhielten diese Patienten schon frühzeitig eine Therapie, die eigentlich schwereren Fällen vorbehalten ist. Dadurch ließen sich bis zu einem Fünftel der schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Ereignisse und Todesfälle vermeiden.

Normalerweise bekommen Patienten bei Herzrhythmusstörungen erst einmal Medikamente, die den Herzschlag regulieren.
Normalerweise bekommen Patienten bei Herzrhythmusstörungen erst einmal Medikamente, die den Herzschlag regulieren.
© iStock.com/monkeybusinessimages

Eine frühzeitige Therapie, die den Herzrhythmus wiederherstellte oder erhielt, zog binnen fünf Jahren 21 Prozent weniger Krankenhausaufenthalte wegen akuter Herzprobleme, Schlaganfälle und Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach sich – verglichen mit Patienten, deren Vorhofflimmern konventionell behandelt wurde.

Patienten mit Vorhofflimmern erhalten üblicherweise Medikamente, die die Herzschlagfrequenz regulieren und so den Herzmuskel schützen, sowie Blutgerinnungshemmer, um das Schlaganfallrisiko zu senken. Darüber hinaus sollen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht und Fettleibigkeit, Rauchen, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel durch Lebensstiländerungen minimiert werden. Nur in schwereren Fällen werden spezielle Rhythmusmedikamente (Antiarrhythmika) oder die Katheterablation eingesetzt, durch die in einem Eingriff fehlerhafte Leitungsbahnen im Herzmuskelgewebe ausgeschaltet werden, die das Vorhofflimmern verursachen.

In der Studie, die von PD Dr. Julian Chun aus Frankfurt auf der 86. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie präsentiert wurde, zeigte sich zudem, dass die Ersttherapie mit Katheterablation bessere Ergebnisse erzielte als eine Behandlung mit Rhythmusmedikamenten: 82,2 Prozent der Patienten wurden dadurch von ihren Herzrhythmusstörungen befreit, im Vergleich zu 68,6 Prozent derer, die nur medikamentös behandelt worden waren. Auch das Fortschreiten der Erkrankung wurde durch Katheterablationen stärker verzögert.

Quelle: DOI 10.1056/NEJMoa2019422

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