In den USA übersteigt die Mütter- und Säuglingssterblichkeit die Raten in Europa bei weitem. Eine Studie in der Fachzeitschrift „PLOS ONE“ zeigt, dass Kinder in US-Krankenhäusern zu anderen Tageszeiten zur Welt kommen und die durchschnittliche Schwangerschaftsdauer kürzer als in anderen Ländern ist.
In den USA kommen Kinder heutzutage mehr als eine halbe Woche eher auf die Welt als vor dreißig Jahren: 1990 war dies im Schnitt nach 39,1 Schwangerschaftswochen der Fall, 2020 schon nach 38,5 Wochen. 2020 erfolgten in den USA 76 Prozent der Geburten vor der 40. Woche, in England waren es 60 und in den Niederlanden 56 Prozent. Anders bei Hausgeburten: Da gab es keine Unterschiede in der Schwangerschaftsdauer zwischen den Ländern.
In England und den Niederlanden kamen die meisten Kinder bei vaginalen Spontangeburten im Krankenhaus und bei Hausgeburten zwischen zwei und fünf Uhr morgens zur Welt. So auch bei Hausgeburten in den USA; im Krankenhaus wurden Kinder dort dagegen eher zwischen acht und siebzehn Uhr geboren.
„Unsere länderübergreifende Analyse zeigt, dass die USA ein Ausreißer bei der Verteilung des Gestationsalters und dem Zeitpunkt von Krankenhausgeburten mit geringer Intervention sind“, sagte der Studienleiter Prof. Dr. Eugene Declercq. „Man muss von Ländern mit besseren Ergebnissen als den USA lernen und die Personal- und Betriebspläne von Krankenhäusern stärker an die natürlichen Muster des Geburtszeitpunkts und des Schwangerschaftsalters anpassen, anstatt den Geburtszeitpunkt an die organisatorischen Bedürfnisse anzupassen“, lautet seine Schlussfolgerung.
In England und den Niederlanden kümmern sich vor allem Hebammen um eine möglichst natürlich verlaufende Geburt, während man sich in den USA eher auf klinische Maßnahmen verlässt. Die Studie umfasste Daten zu mehr als 3,8 Millionen Geburten in den USA, 156.000 Geburten in den Niederlanden im Jahr 2014 sowie mehr als 56.000 Geburten in England von 2008 bis 2010.
Quelle: DOI 10.1371/journal.pone.0278856
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