Kleine Wunden gut versorgen

14.03.2011

Grundsätzlich verdient jede noch so kleine Wunde Beachtung, wenn sie nässt, pocht, schmerzt, sich ein roter Hof oder Eiter bildet. Oft ist dann bereits eine Wundinfektion im Gange. Einige einfache Regeln sowie Desinfektionsmittel, eine sterile Kompresse und Pflaster helfen, dass es gar nicht erst so weit kommt.
Arm mit Pflaster image.originalResource.properties.copyright

Schürfwunden sehen oft gefährlicher aus als sie sind. Nur die oberste Hautschicht ist verletzt. Das Wichtigste ist Sauberkeit! Bevor Sie beispielsweise nach einem Sturz mit dem Fahrrad wieder in den Sattel steigen, müssen Sie die Wunde – zumindest bei der nächsten Gelegenheit – vorsichtig mit kaltem Leitungswasser ausspülen und reinigen. Nicht festsitzende kleine Steinchen oder Splitter können Sie mit einer desinfizierten Pinzette vorsichtig entfernen. Danach die Wundstelle desinfizieren (immer in Richtung von Wundmitte zum -rand, nicht umgekehrt!). Jodhaltige Lösungen sind beispielsweise geeignet. Sie färben zwar immer noch, brennen aber nicht mehr.

Kleine Schürfwunden können unbedeckt bleiben, größere aufgeschürfte Hautbezirke werden am besten mit einem Pflaster oder Verband versehen. Auf keinen Fall sollten offene Wunden mit Puder oder Salben behandelt werden.

Auf Tetanusschutz achten

Kratz- und Bisswunden stammen meist von Tieren oder Kindern. Sie sind praktisch immer mit Keimen verschmutzt und müssen besonders sorgfältig behandelt werden. Wenn die Wunde mit Tierblut, Erde oder durch rostige Nägel verunreinigt ist, besteht trotz Desinfektion die Gefahr eines Wundstarrkrampfes (Tetanus). In jedem Fall muss regelmäßig der Tetanusschutz überprüft und die Impfung jeweils nach zehn Jahren aufgefrischt werden. Die Kosten für Tetanusimpfungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Schnittwunden haben glatte Ränder und bluten stark. Das sieht oft gefährlich aus, schwemmt aber die Keime besser aus. Kleinere, stark blutende Verletzungen lassen sich durch Aufdrücken einer sterilen Kompresse aus der Apotheke stoppen. Anschließend mit einem Pflaster quer zur Schnittrichtung abdecken. Wenn Wunden sehr stark bluten, sehr tief, sehr groß und/oder im Gesicht entstanden sind, die Wundränder klaffen oder sich entzündet haben, muss immer ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Brandblasen nicht öffnen!

Bei kleinen Quetschwunden wie durch einen Hammerschlag auf den Daumennagel sollte man unmittelbar danach das betroffene Fingerglied etwa zehn Minuten lang zusammenpressen und dabei den betroffenen Arm hoch halten. Der Effekt: Die zusammengedrückten Blutgefäße können kein Blut in das umgebende Gewebe abgeben. Der sonst unvermeidliche Bluterguss unter dem Fingernagel bleibt einem erspart.

Brandblasen oder solche, die durch Reibung im Schuhwerk, an Sportgeräten oder Werkzeugen entstanden sind, nicht öffnen! Bereits offene Blasen kann man mit einer desinfizierenden Salbe oder Lösung behandeln und mit einem (gepolsterten) Pflaster abdecken. Die verletzte Stelle möglichst nicht weiter belasten.