Kreuzbandrisse bei Frauen besonders häufig

ZOU | 17.07.2023

Beim Fußball tragen Frauen doppelt so häufig schwere Knieverletzungen davon wie Männer – unabhängig davon, ob es sich um Profi- oder Freizeitsport handelt. Durch gezieltes Training könnte sich dies vermeiden lassen.
Teenagerinnen verletzen sich beim Sport besonders häufig am Knie. image.originalResource.properties.copyright

Kreuzbandrisse treten bei Frauen deutlich häufiger auf als bei Männern. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (DGOU) hin. Das liegt unter anderem am Körperbau, an hormonellen Faktoren und Unterschieden in der Bewegungsmechanik. Besonders häufig verletzen sich Mädchen und junge Frauen bis 19 Jahren am Knie.

Das passiert meist ohne Fremdeinwirkung, zum Beispiel beim Landen nach einem Sprung oder bei plötzlichen Drehbewegungen, wenn das Knie nach innen geknickt ist. „Gerade die dynamische X-Bein-Position ist eine häufige Ursache für Nicht-Kontakt-Kreuzbandverletzungen und kann durch präventives Training positiv beeinflusst werden“, sagte Prof. Dr. Philipp Niemeyer von der DGOU.

Hier setzen verschiedene Trainingsprogramme an, die das Fußballtraining ergänzen, z. B. FIFA11+ und STOP-X, das Präventionsprogramm der Deutschen Kniegesellschaft. Die Wirksamkeit solcher vorbeugenden Trainingsprogramme ist mittlerweile erwiesen: Regelmäßig durchgeführt lässt sich das Verletzungsrisiko damit um bis zu 35 Prozent senken.

Ist es dennoch zu einem Kreuzbandriss gekommen, so wird bei jungen, aktiven Menschen in einer Arthroskopie eine andere Sehne anstelle des ursprünglichen Kreuzbandes eingesetzt. Bis man damit wieder Fußball spielen kann, dauert es bei Profis mindestens sieben bis acht Monate, bei Freizeitsportlerinnen und -sportlern eher ein Jahr.