Lungenentzündung (Pneumonie): Symptome, Ursachen und was im Ernstfall hilft

Hohes Fieber, Atemnot, Husten – eine Lungenentzündung ist keine banale Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Infektion. Lesen Sie, wie man sie erkennt, wie ansteckend sie ist und was bei der Behandlung wichtig ist.

Mann mit Lungenentzündung: Er hält sich die Brust und hustet stark in die geschlossene Faust.
Trockener oder produktiver Husten sowie Schmerzen beim Husten zählen zu den üblichen Symptomen einer Lungenentzündung.
© Jacob Wackerhausen/iStockphoto
Inhaltsverzeichnis

Überblick

Die Lungenentzündung, auch Pneumonie, ist eine akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes, meist ausgelöst durch Bakterien, Viren oder – seltener – Pilze. Sie zählt weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten mit teilweise schwerem Verlauf.

Besonders gefährdet sind ältere Menschen, kleine Kinder sowie Personen mit chronischen Vorerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem. In Deutschland erkranken jährlich etwa 500.000 Menschen – bei etwa 200.000 ist eine stationäre Behandlung erforderlich. Unbehandelt kann eine Pneumonie tödlich verlaufen, weshalb eine frühzeitige Diagnose entscheidend ist.

Symptome einer Pneumonie

Die Symptome einer Lungenentzündung können je nach Erreger und Allgemeinzustand der Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Typische Symptome:

  • Plötzliches hohes Fieber (> 38,5 °C)
  • Schüttelfrost
  • Trockener oder produktiver Husten (evtl. mit Auswurf)
  • Atemnot, Kurzatmigkeit, „rasselnder“ Atem
  • Aufstellen der Nasenflügel beim Einatmen („Nasenflügeln“)
  • Schmerzen beim Atmen oder Husten (Pleuritiszeichen)
  • Schwäche, starkes Krankheitsgefühl
  • Bläuliche Lippen oder Fingernägel bei Sauerstoffmangel

Bei Säuglingen und älteren Menschen sind die Symptome oft unspezifischer, z. B. Schwäche, Nahrungsverweigerung, Verwirrtheit.

Ist eine Lungenentzündung ansteckend?

Das hängt vom Erreger ab. Eine durch Bakterien (z. B. Pneumokokken) oder Viren (z. B. Influenza, RSV, COVID-19) verursachte Pneumonie kann über Tröpfcheninfektion weitergegeben werden. 

Verlauf einer Lungenentzündung

Der Verlauf einer Lungenentzündung variiert je nach Erregertyp, Gesundheitszustand der Betroffenen und individuellen Risikofaktoren. Wird frühzeitig behandelt, ist die Prognose in der Regel gut.

  • Plötzliche Symptome: Eine Pneumonie kann plötzlich mit hohem Fieber, Schüttelfrost und starkem Krankheitsgefühl beginnen oder sich schleichend entwickeln – insbesondere bei älteren Menschen.
  • Dauer: Bei gesunden Erwachsenen mit rechtzeitiger Behandlung klingen die Symptome meist innerhalb von zwei bis drei Wochen ab. Bei Risikogruppen – Säuglinge, ältere Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen – kann die Genesung deutlich länger dauern.
  • Unbehandelt steigt das Risiko für schwere Verläufe, die insbesondere bei Risikogruppen lebensgefährlich sein können. Eine Lungenentzündung kann zu Lungenversagen, Sepsis (Blutvergiftung) oder Pleuraerguss (Flüssigkeitsansammlung im Brustraum) führen.
  • Bei verzögerter Behandlung oder geschwächtem Immunsystem kann es zu dauerhaften Lungenschäden oder Narbenbildung (Lungenfibrose) kommen.

Ursachen einer Pneumonie

Meist lösen Bakterien eine Lungenentzündung aus, etwa Pneumokokken (häusliche Umgebung) oder multiresistente Keime (Krankenhausinfektionen), sehr selten sind es Viren allein oder Pilze. Viren sind jedoch oft Türöffner: Sind die Atemwege bereits durch virale Infekte entzündet, können sich Bakterien dort leichter ansiedeln. Auch das Verschlucken oder Einatmen von Fremdkörpern oder Mageninhalt kann eine Lungenentzündung auslösen (Aspirationspneumonie).

Diagnose

  • Körperliche Untersuchung: Abhören der Lunge mit dem Stethoskop, Puls- und Blutdruckmessung.
  • Bildgebung: Röntgen der Lunge, ggf. Computertomographie (CT) oder Ultraschall zur genauen Beurteilung des Entzündungsherdes.
  • Blutuntersuchung: Bestimmung der Entzündungswerte und Kontrolle des Sauerstoffgehalts (Pulsoxymetrie).
  • Erregernachweis: Untersuchung von Blut, Urin und abgehustetem Schleim zur Identifikation des Erregers.

Behandlung einer Lungenentzündung

Die Therapie richtet sich nach Schweregrad, Alter und Vorerkrankungen sowie dem vermuteten Erreger.

Behandlungsoptionen

  • Antibiotika: bei bakterieller Pneumonie (z. B. Amoxicillin, Makrolide)
  • Antivirale Mittel: nur in Einzelfällen (z. B. Influenza, COVID-19)
  • Fiebersenkende Medikamente: Paracetamol, Ibuprofen
  • Sauerstoffgabe: bei niedriger Sättigung
  • Flüssigkeitszufuhr, Schonung, Atemübungen
  • Inhalationen und Atemphysiotherapie zur Schleimlösung
  • Stationäre Behandlung: Bei schwerem Verlauf, Atemnot oder Vorerkrankungen ist eine Aufnahme ins Krankenhaus angezeigt. Dort erfolgen ggf. Infusionen, Beatmung oder Überwachung auf der Intensivstation.

Was die Apotheke rät

  1. Bei bakteriellen Infektionen die verschriebenen Antibiotika konsequent und vollständig einnehmen.
  2. Geeignete Schmerz- und Fiebermittel, Hustenlöser oder Hustenstiller sowie Inhalationen (Kochsalz, ätherische Öle) lindern Beschwerden.
  3. Schonung, Ruhe und viel trinken helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen.
  4. Lassen Sie sich zu Pneumokokken- und Grippeimpfungen beraten, um das Risiko für Lungenentzündungen zu senken.

Kurz zusammengefasst

  • Eine Lungenentzündung ist eine ernsthafte Infektion des Lungengewebes, die schnelle medizinische Behandlung erfordert.
  • Typische Symptome sind Fieber, Husten, Atemnot und Schmerzen beim Atmen.
  • Die Behandlung umfasst in der Regel Antibiotika. In schweren Fällen ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig.
  • Früh erkannt, sind die Heilungschancen gut – jedoch können bei Risikogruppen schwere Komplikationen auftreten.

zuletzt aktualisiert: 05.09.2025

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