Medikamente im Alter: Medikation regelmäßig prüfen lassen

Elisabeth Kerler  |  28.08.2025 11:28 Uhr

Mit dem Alter verändert sich vieles – auch die Wirkung von Arzneimitteln. Die Landesärztekammer Hessen weist auf Unterstützungsangebote der Apotheken hin.

Eine junge Apothekerin hält ein Arzneimittel in der Hand und erklärt einem älteren Paar etwas.
Medikationsberatung in der Stammapotheke? Das empfiehlt die Landesapothekerkammer Hessen Seniorinnen und Senioren.
© monkeybusinessimages/iStockphoto

„Vor allem ältere Patienten, die verschiedene Arzneimittel einnehmen, sollten ihre Medikation regelmäßig in der öffentlichen Apotheke oder Arztpraxis überprüfen und bei Bedarf anpassen lassen“, empfiehlt Dr. Christian Ude, Präsident der Landesapothekerkammer Hessen (LAK Hessen). Medikamente wirken im Alter anders als bei durchschnittlichen Erwachsenen, was zu neuen Beschwerden oder Nebenwirkungen führen kann. Das ruft die LAK Hessen mit einer Mitteilung in Erinnerung.

Dabei kann es hilfreich sein, vor Ort eine Stammapotheke auszuwählen und sich in die Kundenkartei eintragen zu lassen. Die LAK Hessen betont: So kann das Apothekenteam verschreibungspflichtige und rezeptfreie Medikamente erfassen und die Medikation gegebenenfalls prüfen. 

Erweiterte Medikationsberatung zur Polymedikation

Viele Apotheken bieten besondere Medikationsberatungen an. Denn wer fünf oder mehr Medikamente gleichzeitig auf Dauer vom Arzt verordnet bekommen hat, hat einmal im Jahr Anspruch auf eine erweiterte Medikationsberatung zur Polymedikation. Dazu gehört:

  • Eine Prüfung des Zusammenwirkens der verschreibungspflichtigen sowie rezeptfreien Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel
  • Information über individuelle Besonderheiten im vertraulichen Gespräch
  • Erstellung eines optimierten Medikationsplans

Bei dieser Beratung handelt es sich um eine Pharmazeutische Dienstleistung. Der Service ist für Betroffene kostenlos.

Warum Medikamente im Alter anders wirken

Mit zunehmendem Alter verändert sich der Körper, betont die Landesapothekerkammer: Nieren und Leber arbeiten anders, Muskel-, Fett- und Wasseranteile verändern sich. Auch die Blutzusammensetzung bleibt nicht gleich. Das beeinflusst die Wirkung der Arzneimittel, sodass sie stärker, schwächer, kürzer oder länger wirken als erwartet. Manche Wirkstoffe werden langsamer ausgeschieden – eine Dosis, die früher gut vertragen wurde, kann im Alter plötzlich zu viel sein. 

Daher ist es besonders wichtig, die Medikation nicht eigenmächtig zu verändern, sondern immer nur in Absprache mit einer Arztpraxis oder einer Apotheke.

Nebenwirkungen haben im Alter leicht größere Konsequenzen

Darüber hinaus können Nebenwirkungen weitreichendere Folgen haben: Schwindel kann schneller zu einem Sturz führen und bei altersbedingter Osteoporose mit einem Knochenbruch enden. Zudem leiden ältere Patienten oft an mehreren Krankheiten gleichzeitig (Multimorbidität). Je mehr Arzneimittel zusammenkommen, desto größer ist das Risiko für Neben- und Wechselwirkungen.

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