ABDA/NAS
|
30.05.2025 11:45 Uhr
Schwangere Frauen sollten Medikamente nur nach fachkundiger Beratung einnehmen. Denn nicht jedes Arzneimittel ist während der Schwangerschaft unbedenklich. Beim pharmacon, dem Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer, betonte Apothekerin Dr. Miriam Ude: „Ich rate jeder schwangeren Frau dazu, sich in der Apotheke vor Ort ausführlich beraten zu lassen.“
Medikamente: So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig
Laut Ude ist Selbstmedikation in der Schwangerschaft durchaus möglich – aber nur mit Vorsicht und professioneller Unterstützung. In der Apotheke werde individuell abgewogen, ob und welches Arzneimittel infrage kommt. Die Faustregel der Expertin: „So wenig Arzneimittel wie möglich, aber auch so viele wie nötig!“
Pilzinfektionen sollten unbedingt behandelt werden
Besonders relevant ist die Beratung bei vaginalen Pilzinfektionen, die in der Schwangerschaft nicht nur häufig auftreten, sondern auch das Risiko für Frühgeburten erhöhen können. Dr. Ude empfiehlt deshalb dringend, eine geeignete Behandlung aus der Apotheke zu wählen, anstatt auf Hausmittel wie Joghurt-Tampons oder übertriebene Intimhygiene zurückzugreifen. Letztere könnten mehr schaden als nutzen.
Übelkeit in der Schwangerschaft: Was tun?
Viele Schwangere leiden unter Übelkeit. In leichten Fällen helfen oft rezeptfreie Mittel aus der Apotheke. Doch Vorsicht: Wenn sich eine Frau sehr häufig übergibt, sich krank fühlt oder Gewicht verliert, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Solche Symptome können Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein.
Wann keine Selbstmedikation?
In bestimmten Fällen ist von Selbstmedikation grundsätzlich abzuraten. Dazu zählen:
- Unklare Symptome
- Bestehende Grunderkrankungen wie Diabetes
- Starke Schmerzen
- Unterleibsblutungen oder Fieber
- Beschwerden, die ungewöhnlich lange anhalten
„Hier haben die Apothekenteams eine Lotsenfunktion“, erklärt Dr. Ude. Sie raten dann dazu, eine ärztliche Untersuchung vornehmen zu lassen.