Ob eine Multiple Sklerose (MS) gutartig verläuft - also mit wenigen körperlichen Einschränkungen verbunden ist - kann mit der Ernährung, dem Körpergewicht und zurückliegenden Viruserkrankungen zusammenhängen. Das zeigen Studien, für die Daten von 2.040 Personen mit gutartiger und 4.283 Personen schwererem Verlauf ausgewertet wurden. Die Forschenden untersuchten dabei zum Beispiel, ob es Zusammenhänge mit Virusinfektionen, Rauchen, dem Körpergewicht (BMI), dem Verzehr von Fisch oder dem Aufenthalt im Freien gab.
Pfeiffersches Drüsenfieber geht mit einem schnelleren MS-Verlauf einher
Bei Personen, die früher Pfeiffersches Drüsenfieber hatten, schritt die MS häufig schneller voran. Pfeiffersches Drüsenfieber wird durch bestimmte Herpesviren hervorgerufen (Epstein-Barr-Viren, EBV). Da die Viren über Speichel übertragen werden, stecken sich die meisten Menschen damit in der Jugend beim Küssen an. In der Regel verläuft die Infektion mild und heilt in wenigen Wochen von selbst aus.
Günstigerer Verlauf mit Fisch und gesundem Körpergewicht
Bei Personen, die in der Jugend normalgewichtig waren, schritt die MS im späteren Leben nicht so schnell voran wie bei denen mit Übergewicht oder Adipositas in jüngeren Jahren. Auch wer viel Fisch aß, hatte eher Chancen auf einen gutartigen Verlauf.
Andere Lebensstilfaktoren wie Rauchen oder wenig Aufenthalt in der Sonne zeigten dagegen keine Zusammenhänge.
Quelle: DOI 10.1136/jnnp-2024-335464.