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Nippen Kinder an Alkohol, beginnen sie früher zu trinken

31.03.2015

Lassen Eltern ihre Kinder schon früh an Bier, Wein oder Sekt nippen, könnte dies dazu führen, dass diese früher mit dem Alkohol-Trinken beginnen als ihre Altersgenossen. Darauf deutet eine aktuelle Studie aus den USA hin.

2 rothaarige Mädchen, ca. 9 und 11 jährig, mit Weißbiergläsern in der Hand
Wer schon früh bei den Eltern genippt hat, startet eher mit dem Alkohol-Trinken.
© Ivonne Wierink - Fotolia

Aus einer Befragung von 561 Sechstklässlern, die zu Beginn der Studie etwa elf Jahre alt waren, ging hervor, dass fast 30 Prozent der Schüler schon einmal ein alkoholisches Getränk probiert hatten. In den meisten Fällen war es ihnen von den Eltern angeboten worden, etwa im Rahmen einer Feier oder zu einem anderen besonderen Anlass, berichten die Wissenschaftler um Kristina Jackson von der Brown University in Providence. Drei Jahre später, also mit ungefähr 14 Jahren, hatten 26 Prozent dieser Kinder schon einmal ein ganzes alkoholisches Getränk getrunken. Bei ihren Altersgenossen in der Studie ohne "alkoholische Vorerfahrung" waren es dagegen weniger als sechs Prozent, schreiben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Journal of the Studies on Alcohol and Drugs. Außerdem waren neun Prozent der Probier-Kinder schon einmal betrunken gewesen im Gegensatz zu zwei Prozent der Kinder, die mit elf Jahren noch keinen Alkohol probiert hatten.

Manche Eltern glauben, dass es gut sei, Kinder zu Hause früh mit Alkohol in Kontakt zu bringen, weil es ihnen beibringe, verantwortungsvoll mit Alkohol umzugehen, und alkoholischen Getränken den Reiz des Tabus nehme. „Unsere Studie deutet jedoch auf das Gegenteil hin“, sagt Jackson. Natürlich gebe es viele Faktoren, die zum Alkohol-Trinken Minderjähriger beitragen können. Doch obwohl die Forscher auch Faktoren, etwa die Trinkgewohnheiten der Eltern oder Eigenschaften der Kinder, wie impulsives Verhalten oder Risikobereitschaft, einbezogen, blieb der Zusammenhang zwischen frühem Nippen und späterem riskantem Trinkverhalten bestehen. Jackson vermutet, dass häufige alkoholische Probiereinheiten jungen Kindern eine gemischte Nachricht übermitteln: „In diesem Alter könnten manche Kinder Schwierigkeiten damit haben, den Unterschied zwischen einem kleinen Schluck Wein und einer ganzen Flasche Bier zu verstehen“, erklärt sie.

HH

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