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03.06.2023
Trotz aller Fortschritte in der Herz-Kreislauf-Medizin bietet die Transplantation eines neuen Herzens für viele schwer Erkrankte die einzige Überlebenschance. „Wegen des anhaltenden Mangels an Spenderherzen sind die Aussichten, ein geeignetes Spenderorgan zu erhalten, für viele Patientinnen und Patienten aber sehr gering“, erklärt Prof. Dr. Volkmar Falk, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG). „Für Menschen mit schwerer, nicht umkehrbarer Herzinsuffizienz im Endstadium ist jedoch die Herztransplantation die einzige Aussicht auf langfristiges Überleben.“
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die Todesursache Nummer Eins in Deutschland. Eine der schwersten und tödlichsten Herzerkrankungen ist dabei die Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz genannt. „Zwar wurde die Herzschwäche durch Fortschritte in der Forschung in den letzten Jahrzehnten immer besser behandelbar, dennoch liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit nach der Diagnose nur bei rund fünf Jahren“, sagt Prof. Dr. Holger Thiele, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK). Die einzige langfristige Therapie für ausgewählte Patienten mit unumkehrbarer Herzinsuffizienz im Endstadium ist eine Transplantation. „Die Prognose für Herztransplantierte ist sehr gut: Etwa 60 Prozent leben zehn Jahre und länger mit einem Spenderherzen. Organspenden heißt Leben retten und Lebenszeit schenken,“ betont DGTHG-Präsident Falk.
Regelung in Deutschland erschwert Organtransplantationen
Auf eine Million Deutsche kommen derzeit nur gut zehn Organspender. Aktuell gilt in Deutschland die Willensbekundung. Das bedeutet, wer nach seinem Tod anderen Menschen durch die Organspende das Leben retten will, muss dies vorher ausdrücklich schriftlich dokumentieren; idealerweise durch den Organspendeausweis.
Wenn kein Organspendeausweis vorliegt, werden die Angehörigen um Erlaubnis gefragt, ob die lebensrettenden Organe entnommen werden dürfen. „Leider besteht bei den Angehörigen oft Unsicherheit darüber, wie der oder die Verstorbene entschieden hätte. Deshalb entscheiden sich viele vorsichtshalber dagegen. Daher ist es wichtig, dass sich jeder selbst einmal über das Thema Gedanken macht und sich eine eigene Meinung bildet“, sagt Thiele.
Ein Organspendeausweis ist kostenfrei unter anderem beim Hausarzt, in Apotheken oder online unter www.organspende-info.de erhältlich. Mehr Fragen und Antworten zum Thema Organspende gibt es hier.