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21.10.2024
Eine aktuelle Studie zeigt anhand realer Daten bei älteren Erwachsenen die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen RSV (Respiratorisches Synzytialvirus). Die Daten stammen aus der Saison 2023/2024, der ersten, nachdem der Impfstoff in den USA die Zulassung für ältere Erwachsenen bekommen hat.
Die RSV-Impfung bietet der Studie zufolge einen etwa 80-prozentigen Schutz vor einer schweren Erkrankung, Krankenhausaufenthalt, Einweisung auf die Intensivstation und Tod aufgrund einer Atemwegsinfektion. Sogar bei immungeschwächten Personen, bei denen die Bildung einer ausreichenden Immunität häufig problematisch ist, war der Impfstoff hochwirksam. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift The Lancet erschienen.
Schutzwirkung ist höher als bei der Grippeimpfung
„Anhand realer Daten aus elektronischen Krankenakten haben wir festgestellt, dass die Impfung einen hohen Schutz bietet. Kein Impfstoff ist zu 100 Prozent wirksam. Eine Wirksamkeitsrate von 80 Prozent ist ziemlich beeindruckend und höher als beispielsweise bei der Grippeimpfung“, erklärte Dr. Brian Dixon vom Regenstrief Institut in Indianapolis. Er fügte hinzu: „Die jährlichen Kosten für Krankenhausaufenthalte aufgrund von RSV für Erwachsene in den USA werden auf 1,2 bis 5 Milliarden Dollar geschätzt. Die Verhinderung von bis zu 80 Prozent der Krankenhausaufenthalte könnte zu erheblichen Einsparungen für das Gesundheitssystem führen.“
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, dass alle Menschen ab 75 Jahren gegen RSV geimpft werden sollen. Das Virus tritt saisonal im Herbst und Winter auf, befällt die Atemwege und verursacht vor allem bei älteren Menschen und Babys schwerwiegende Erkrankungen. Gefährdeten Personen mit Vorerkrankungen wird daher schon ab 60 Jahren zu einer Impfung geraten, auch Säuglingen wird eine Impfung empfohlen. Bevor der RSV-Impfstoff verfügbar wurde, kam es in den USA jährlich zu 6.000 bis 10.000 RSV-bedingten Todesfällen.
Quelle: DOI: 10.1016/S0140-6736(24)01738-0