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06.06.2025 08:42 Uhr
Frische Luft, Bewegung und der Klang von Wasser – Zeit in der Natur hilft Menschen mit chronischen Rückenschmerzen, ihre Beschwerden besser zu bewältigen. Das zeigt eine neue Studie, die Betroffene nach ihren persönlichen Erfahrungen und Strategien im Umgang mit den Schmerzen befragte.
Viele der Studienteilnehmenden litten seit Jahrzehnten unter chronischen Rückenschmerzen – teils bis zu 38 Jahre. Ein Großteil von ihnen empfand den Aufenthalt in der Natur als wohltuende Ablenkung vom Schmerz. Spaziergänge im Grünen wirkten wie eine kurze Flucht aus dem Alltag und verschafften emotionale Erleichterung. Frische Luft, natürliche Geräusche und der Blick auf Wasser sorgten für ein Gefühl von Ruhe, das Stress und Ängste linderte.
Bewegung draußen statt im Fitnessstudio
Die Befragten genossen zudem die Bewegung in der Natur mehr als in Fitnessstudios oder ähnlichen Einrichtungen. Häufig konnten sie auch soziale Kontakte zu anderen Menschen knüpfen, während sie sonst die meiste Zeit drinnen und isoliert verbrachten. Probleme bereiteten ihnen in der Natur am ehesten unebenes Gelände und fehlende Sitzgelegenheiten.
Empfehlung: Natur als Teil der Schmerztherapie
Die Forschenden, die ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Pain veröffentlichten, sprechen sich dafür aus, Naturaufenthalte stärker in medizinische Empfehlungen einzubeziehen. Auch eine bessere Gestaltung von Naherholungsgebieten sei wünschenswert: „Einfache Veränderungen wie bessere Wege und Sitzgelegenheiten können dazu beitragen, diese Vorteile für alle zugänglich zu machen“, so Alexander Smith von der Universität Plymouth. Denn: „Rückenschmerzen können lähmend, isolierend und erschöpfend sein.“
Quelle: DOI 10.1016/j.jpain.2025.105440