Viele Menschen nehmen Medikamente ein, um ihre Schlaflosigkeit zu bekämpfen. Einer neuen Studie zufolge ist dies aber auf Dauer nicht unbedingt sinnvoll. Die Forscher raten dazu, die Einnahme verschreibungspflichtiger Medikamente gegen Schlafstörungen nach einiger Zeit zu überdenken.
Für die Studie wurden 238 Frauen, die verschreibungspflichtige Medikamente gegen Schlaflosigkeit einnahmen, mit 447 Frauen verglichen, die dies nicht taten. Unter Schlafstörungen litten die Frauen beider Gruppen gleichermaßen (70 Prozent). Diejenigen, die Schlafmittel verwendeten, bewerteten auf einer Skala von 1 bis 5 ihre Schwierigkeiten beim Einschlafen mit 2,7 Punkten und sehr frühes oder mehrmaliges Aufwachen pro Nacht mit 2,8 bzw. 3,8 Punkten. Unter denjenigen, die keine Medikamente einnahmen, waren es 2,6, 2,7 bzw. 3,7 Punkte.
Daran hatte sich nach einem Jahr in beiden Gruppen kaum etwas geändert: Frauen, die Schlafmedikamente einnahmen, beurteilten ihre Schlafprobleme mit 2,6, 2,8 bzw. 3,6 Punkten. Jene ohne Behandlung schnitten mit 2,3, 2,5 bzw. 3,5 tendenziell sogar etwas besser ab. Nach statistischen Kriterien waren die Veränderungen jedoch weder mit noch ohne Medikamente nach einem und zwei Jahren relevant.
Während Daten aus klinischen Studien zeigen, dass viele Schlafmedikamente über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten wirken, ist die Wirkung bei chronischer Schlaflosigkeit weniger eindeutig. In der Studie, die in der Zeitschrift BMJ Open veröffentlicht wurde, schreiben die Forscher: „Schlafstörungen sind häufig und nehmen immer häufiger zu. Der Einsatz von Schlafmedikamenten hat zugenommen und wird trotz eines Mangels an Hinweisen auf ihre Wirksamkeit häufig über einen langen Zeitraum angewendet.“ Sie raten dazu, bei einer langfristigen Einnahme zu prüfen, ob diese wirklich erforderlich ist. Bei Schlafstörungen können auch andere Maßnahmen helfen, etwa eine Verhaltenstherapie oder eine bessere Schlafhygiene.
Quelle: 10.1136/bmjopen-2020-045074
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