Baby & FamilieGesund leben

Stillzeit: Trinkt die Mutter Milch, sind Allergien seltener

Dr. Karen Zoufal  |  23.12.2020

Trinkt die Mutter in der Stillzeit Kuhmilch, so sinkt das Risiko für das Baby, eine Nahrungsmittelallergie zu entwickeln. Zu diesem Schluss kommen Forscher aus Göteborg in Schweden.

Junge Frau, lockige braune Haare, stillt ihr Baby.
In der Stillzeit ist es wichtig, sich ausgewogen und abwechslungsreich zu ernähren, damit es dem Baby an nichts fehlt.
© SeventyFour/iStockphoto

Unter mehr als 500 Mutter-Kind-Paaren kam es bei den einjährigen Kindern seltener zu Nahrungsmittelallergien, wenn die Frauen während der Stillzeit mehr Milch tranken. Die Mechanismen, wie Milch eine vorbeugende Wirkung gegen Allergien erzeugt, sind noch unklar. Die Forscher nehmen an, dass Milch Substanzen enthält, die die Reife des Immunsystems beeinflussen und beim Stillen von der Mutter an das Kind weitergegeben werden. „Obwohl der Zusammenhang eindeutig ist, behaupten wir nicht, dass das Trinken von Kuhmilch ein allgemeines Heilmittel gegen Nahrungsmittelallergien wäre“, sagt Studienautorin Mia Stråvik, Doktorandin in der Abteilung für Lebensmittelwissenschaft an der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Nutrients“ veröffentlicht.

Laktose-Intoleranz ist eher selten

„Die Ernährung ist ein Faktor, auf den die Eltern selbst direkten Einfluss haben. Heutzutage ist es unter jungen Frauen durchaus üblich, Milch zu vermeiden, beispielsweise aufgrund vorherrschender Trends oder Bedenken, von denen einige mit Mythen über Ernährung zusammenhängen", sagt Stråvik. Die Forscherin weist darauf hin, dass eine Allergie gegen Milcheiweiß bei Erwachsenen eher selten ist, sodass die meisten Frauen Milch und Milchprodukte problemlos konsumieren können. Anders ist es bei einer Laktoseintoleranz, bei der der Körper Milchzucker nicht abbauen kann. In diesem Fall werden aber laktosefreie Milchprodukte vertragen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass Kinder häufiger an Ekzemen litten, wenn ihre Mütter viel Obst und Beeren aßen. Stråvik betont jedoch, dass weitere Studien erforderlich sind, um dies näher zu beleuchten. Derzeit läuft eine Folgestudie, bei der die Gesundheit der Kinder im Alter von vier Jahren erneut untersucht wird.

Quelle: DOI 10.3390/nu12123680

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