Stresshormone begünstigen Bluthochdruck und Herzkrankheiten

Dr. Karen Zoufal | 14.09.2021

Erwachsene mit einem normalen Blutdruck entwickelten in den Folgejahren häufiger Bluthochdruck und Herzprobleme, wenn bei ihnen ein hoher Pegel an Stresshormonen im Urin nachweisbar war. Dies berichten Wissenschaftler der Universität Kyoto in Japan in einer neuen Studie.
Stress im Job oder Geldsorgen können auf Dauer der Gesundheit schaden. image.originalResource.properties.copyright

Es ist bekannt, dass andauernder Stress das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Bei einschneidenden Lebensereignissen, Problemen bei der Arbeit, in der Beziehung oder Geldsorgen kann die Ausschüttung der Stresshormone Noradrenalin, Adrenalin, Dopamin und Cortisol deutlich zunehmen. Bei Erwachsenen mit anfangs normalem Blutdruck, die im Mittel über 6,5 Jahre hinweg beobachtet wurden, war jede Verdopplung dieser vier Stresshormone mit einem um 21 bis 31 Prozent erhöhten Risiko für Bluthochdruck verbunden. Dies berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „Hypertension“. Während einer Nachbeobachtungszeit von elf Jahren war jede Verdoppelung des Cortisolspiegels sogar mit einem um 90 Prozent höheren Risiko für Herzkrankheiten verbunden. Der Spiegel der anderen Stresshormone zeigte dagegen keinen Zusammenhang mit Herzproblemen.

„Wir haben bestätigt, dass Stress ein Schlüsselfaktor ist, der zum Risiko von Bluthochdruck und kardiovaskulären Ereignissen beiträgt“, sagte Studienautor Prof. Dr. Kosuke Inoue von der Universität Kyoto. Er erläuterte: „Frühere Forschungen konzentrierten sich auf den Zusammenhang zwischen dem Spiegel von Stresshormonen und Bluthochdruck oder kardiovaskulären Ereignissen bei Patienten mit bestehendem Bluthochdruck. Es fehlten jedoch Studien, die Erwachsene ohne Bluthochdruck untersuchten.“

Die Forscher hatten zwischen 2004 und 2018 bei 412 Erwachsenen im Alter von 48 bis 87 Jahren insgesamt viermal den Spiegel an Stresshormonen untersucht sowie Anzeichen von Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erfasst.

Quelle: DOI 10.1161/HYPERTENSIONAHA.121.17618