SeniorenGesundheit

Viele Herzkrankheiten erhöhen das Risiko für Demenz

ZOU  |  11.06.2022

Mehrere Herzerkrankungen steigern das Risiko für Demenz – sogar stärker als eine erblich bedingte Veranlagung für die Krankheit. Dies zeigt eine große Studie, die in dem Fachblatt „The Lancet Healthy Longevity“ veröffentlicht wurde.

Älterer Mann mit Glatze, schaut ernst in die Kamera.
Verschiedene Krankheiten, die das Herz betreffen, erhöhen auch das Risiko für Alzheimer-Demenz.
© digitalskillet/iStockphoto

Eine Datenanalyse von mehr als 200.000 Menschen ab 60 Jahren ergab, dass Menschen mit Diabetes, Schlaganfall oder Herzinfarkt oder einer Kombination dieser Krankheiten später häufiger an Demenz erkrankten. Dabei war das Demenzrisiko umso höher, je mehr dieser Erkrankungen eine Person hatte: Menschen mit allen drei Erkrankungen bekamen später sogar dreimal häufiger Demenz als Menschen mit einem hohen genetischen Risiko. Bei fast 20.000 der untersuchten Personen war eine der drei Erkrankungen diagnostiziert worden. Etwas mehr als 2.000 hatten zwei Erkrankungen und 122 hatten alle drei.

Professor David Llewellyn von der Universität Exeter erläuterte: „Viele Studien betrachten das Risiko einer einzelnen Erkrankung in Bezug auf Demenz, aber Gesundheit ist komplexer. Wir wissen, dass viele Personen eine Reihe von Erkrankungen haben. Unsere Ergebnisse zeigen, dass es für Menschen mit der Diagnose Diabetes, Schlaganfall oder Herzinfarkt besonders wichtig ist, auf ihre Gesundheit zu achten und sicherzustellen, dass sie die richtige Behandlung erhalten, um weiteren Problemen vorzubeugen und ihr Demenzrisiko zu verringern.“

Dr. Sara Imarisio von der Forschungsstiftung Alzheimer Research UK kommentierte die Ergebnisse: „Die Beweise sind eindeutig: Was gut für das Herz ist, ist auch gut für den Kopf. Das Risiko einer Person, an Demenz zu erkranken, ist eine komplexe Mischung aus dem Alter, Genen und dem Lebensstil. Diese Ergebnisse zeigen erneut, wie wichtig es ist, die Ursachen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu behandeln, nicht nur um ihrer selbst willen, sondern auch wegen des zusätzlichen Nutzens in Bezug auf die Verringerung der Anzahl von Demenzfällen.“

Demenz ist ein zunehmendes Problem für die Gesundheitssysteme: Prognosen zufolge werden bis 2050 weltweit 135 Millionen Menschen an Demenz erkranken.

Quelle: DOI 10.1016/S2666-7568(22)00117-9

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