ArzneimittelGesundheit

Vierter Corona-Impfstoff in der EU zugelassen

dh/PZ/NK  |  12.03.2021

Zwischen Empfehlung und Zulassung lagen nur wenige Stunden: Der Covid-19-Impfstoff der Firma Janssen darf ab sofort in der EU verimpft werden. Dazu reicht eine Dosis. Deutschland soll 36,7 Millionen Dosen bekommen, geliefert wird aber erst ab Mitte April.

Forscher beim Forschen.
Wissenschaftler auf der ganzen Welt haben in den vergangenen Monaten intensiv an wirksamen Impfstoffen gegen das neue Coronavirus geforscht.
© Niphon Khiawprommas/iStockphoto

Die EU-Kommission ist der Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) gefolgt und hat einen vierten Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen. Mit diesem zusätzlichen Impfstoff sei man laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dem Ziel, 70 Prozent der erwachsenen EU-Bevölkerung bis zum Ende des Sommers zu impfen, einen Schritt näher. Wie bei den anderen drei bereits in der EU verfügbaren Impfstoffen von Biontech/Pfizer, Moderna und Astra-Zeneca handelt es sich um eine bedingte Zulassung, das heißt das Unternehmen muss noch weitere Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit nachliefern. Janssen mit Hauptsitz in Belgien gehört zum US-Konzern Johnson & Johnson.

Ein Pieks reicht aus

Zugelassen ist der Impfstoff für alle Personen ab einem Alter von 18 Jahren. Es muss nur eine Dosis verimpft werden. Zudem muss der Impfstoff weder verdünnt noch tiefgekühlt werden, weshalb er gut geeignet sein wird für die Anwendung in Arztpraxen. Die EU-Kommission hatte im Oktober mit Janssen einen Liefervertrag über 200 Millionen Dosen abgeschlossen, mit Option auf weitere 200 Millionen Dosen. Deutschland soll 36,7 Millionen Dosen erhalten. Janssen kündigte kurz nach der Zulassung an, mit der Auslieferung erst in der zweiten Aprilhälfte beginnen zu wollen.

Grundlage der Zulassung ist die ENSEMBLE-Studie. Ausgewertet wurden die Daten von 44.325 Probanden, 34 Prozent waren über 60 Jahre alt und 41 Prozent hatten Vorerkrankungen und damit ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf. Im Schnitt schützte die Impfung nach 28 Tagen zu 67 Prozent vor einer moderaten bis schweren Covid-19-Erkrankung, inklusive Infektionen mit Corona-Mutationen, so das Ergebnis der Zwischenanalyse von Ende Januar. Vor schweren und kritischen Covid-19-Verläufen lag der Schutz bei 85 Prozent. In der Gruppe mit dem echten Impfstoff traten keine Covid-19-bedingten Todesfälle auf, in der Placebogruppe fünf Fälle.

Zu den Nebenwirkungen zählen zum einen Reaktionen an der Einstichstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung). Als allgemeine Nebenwirkungen traten vor allem Kopf- und Muskelschmerzen, starke Müdigkeit, Übelkeit und Fieber auf. Es besteht zudem, wie bei den anderen Impfstoffen auch, ein geringes Risiko für schwere allergische Reaktionen.

dh/PZ/NK

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