Warum es so schwierig ist, konsequent gesund zu leben

Dr. Karen Zoufal | 08.04.2021

Es ist kein Geheimnis, wie sich die Gesundheit erhalten und fördern lässt: Nur sieben Verhaltensregeln sind zu beachten. Theoretisch ein Kinderspiel, aber warum gehen die guten Vorsätze im Alltag immer wieder verloren?
Gesunde Entscheidungen zu treffen, ist nicht immer ganz einfach. image.originalResource.properties.copyright

Durch die „Life's Simple 7“ lässt sich das Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Demenz drastisch senken. Dazu zählen Nichtrauchen, eine gesunde Ernährung, regelmäßiger Sport, Normalgewicht und normale Blutzucker-, Blutdruck- und Cholesterinwerte.

Die Psychologin Prof. Dolores Albarracin von der Universität Illinois erklärte: „Die meisten dieser Schritte erfordern viel Selbstkontrolle. Das ist schwieriger als sich einmal impfen zu lassen und die Sache dann ein Jahr lang zu vergessen.“ Ihr Kollege Prof. Roger Blumenthal, Kardiologe aus Baltimore, ergänzte: „Wenn es einfach wäre, hätten wir 80 Prozent weniger Herzerkrankungen und Schlaganfälle.“ Den Fachleuten zufolge lässt sich das zumindest teilweise durch das Tempo des modernen Lebens und die vielen Verantwortlichkeiten, mit denen die Menschen im Alltag jonglieren, erklären. Beides macht es ihnen schwer, sich Zeit für Dinge wie Sport zu nehmen.

Realistische Ziele setzen

Die Experten empfehlen, Ziele in kleinere, erreichbare Schritte aufzuteilen. Wenn man beispielsweise keine ein oder zwei Stunden für Sport erübrigen kann, könnte man stattdessen über den Tag verteilt 10-minütige Pausen einlegen und sich bewegen. So auch beim Abnehmen: „Fragen Sie sich, wo Sie 300 bis 400 Kalorien pro Tag einsparen können, verringern Sie die Portionsgröße und essen Sie langsamer“, rät Blumenthal.

Ein wichtiger Tipp dabei ist, sich weniger auf Verbote zu konzentrieren, sondern eher auf das, was man tun möchte: „Mehr Sport zu treiben und mehr Gemüse zu essen sind Aktionen, die sich in die gleiche Richtung bewegen. Das ist leichter als mehr Sport zu treiben und weniger Fett zu essen, was eine positive und eine negative Sache ist“, erläuterte Albarracin. „Wir sind es gewohnt, dass wir für etwas belohnt werden, was wir tun, nicht für das, was wir nicht tun.“