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Welchen Einfluss die Ernährung auf Hauterkrankungen hat

ZOU  |  24.10.2023

Schon lange wird darüber diskutiert, ob und wie sich Hautkrankheiten durch die Ernährung beeinflussen lassen. Häufig unterstützt eine gesunde, ausgewogene Ernährung, aber heilen lassen sich Hauterkrankungen damit in der Regel nicht.

Frau mit einer großen Bowl mit Gemüse.
Eine gesunde Ernährung kann einen positiven Einfluss auf Hautkrankheiten haben, heilen kann sie diese jedoch nicht.
© nensuria/iStockphoto

Dass sich die Ernährung auf die Gesundheit von Herz, Leber und Stoffwechsel auswirkt, ist kein Geheimnis und wissenschaftlich erwiesen. Weniger deutlich lässt sich der Effekt bestimmter Ernährungsweisen auf die Haut nachweisen, denn hier ist die Studienlage dünn, berichtet die Dermatologin Prof. Dr. April W. Armstrong auf dem diesjährigen Kongress der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie. Klar ist aber, dass z. B. ein gesunder Fettstoffwechsel für die Haut nötig ist: 46 Prozent der aufgenommenen Fettsäuren enden in der Haut und 0,1 Prozent im Gehirn.

Man weiß, dass Menschen mit Schuppenflechte (Psoriasis), die viele N-3-mehrfachungesättigte Fettsäuren, kurz N-3 PUFA, zu sich nehmen, weniger Schmerzmittel benötigen. Auch eine mediterrane Ernährung kann, da sie anti-entzündlich wirkt, die Erkrankung bessern – heilen kann sie sie aber nicht.

Eine glutenfreie Ernährung ist dagegen nur bei Menschen mit Glutenintoleranz hilfreich. „Menschen, die positiv auf Marker für eine Glutensensitivität getestet wurden, können drei Monate lang versuchen, sich glutenfrei zu ernähren. Ob sie davon aber profitieren werden, wissen wir nicht“, erklärte Armstrong.

Eine ketogene Diät kann ebenfalls die Symptome der Schuppenflechte lindern, allerdings lässt sich nicht sagen, ob der Effekt durch den Gewichtsverlust hervorgerufen wird oder durch die Ernährungsweise an sich. Kartoffeln, Tomaten und anderen Nachtschattengewächsen wird nachgesagt, dass sie eine Schuppenflechte verschlimmern können. Das stimmt aber nicht, so Armstrong.

Auch Vitamin D helfe nur dann, wenn ein Mangel vorliege. Das Fazit der Dermatologin: Am wichtigsten ist es, dass Betroffene auf ihre Ernährung achten und herausfinden, was ihre Hauterkrankung verschlechtert und was nicht. Heilen werde aber auch das die Erkrankung leider nicht.

Quellen:
DOI 10.1038/15446,10.1093/jn/131.9.2260, 10.1172/JCI13880, 10.1046/j.0022-202x.2001.01612.x, 10.1080/03009742.2017.1287304, 10.3390/antiox10020157, 10.1016/j.nut.2020.110757, 10.1021/acs.jproteome.0c00646

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