Wer Gartenarbeit macht, ernährt sich gesünder

ZOU | 11.01.2023

Eine gesunde Ernährung mit vielen Ballaststoffen und Bewegung – zwei wichtige Voraussetzungen für die Gesundheit. Wer hätte gedacht, dass Gartenarbeit einen wertvollen Beitrag dazu leisten kann?
Gartenarbeit verbessert einer neuen Studie zufolge nicht nur die körperliche Fitness. image.originalResource.properties.copyright

145 Menschen in Denver bekamen im Frühjahr ein Gartengrundstück sowie einige Samen und Setzlinge zur Verfügung gestellt, um mit dem Gärtnern zu beginnen. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe aßen die Gärtner bei einer Nachuntersuchung im Herbst im Durchschnitt 1,4 Gramm mehr Ballaststoffe pro Tag, was einer Steigerung von sieben Prozent entsprach. „Ein Gramm Ballaststoffe mehr kann große Auswirkungen auf die Gesundheit haben“, sagte James Hebert, Direktor des Krebspräventionsprogramms der Universität South Carolina und Mitautor der Studie, die in der Fachzeitschrift „The Lancet Planetary Health“ veröffentlicht wurde. Ballaststoffe beeinflussen den Stoffwechsel, Entzündungs- und Immunreaktionen sowie die Zusammensetzung des Darmmikrobioms auf positive Weise.

Die Gartengruppe hatte zudem ihre körperliche Aktivität um etwa 42 Minuten pro Woche gesteigert. Das ist fast ein Drittel der empfohlenen 150 Minuten pro Woche, was durch nur zwei bis drei Gartenbesuche pro Woche erreicht wurde. Besonders bei Personen, die unter Stress- und Angstgefühlen litten, hatten sich auch diese deutlich verringert.

„Diese Ergebnisse liefern konkrete Beweise dafür, dass Gärtnern eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Krebs, chronischen Krankheiten und psychischen Störungen spielen könnte“, sagte Prof. Jill Litt von der Universität Colorado. Sie hat einen Großteil ihrer Karriere damit verbracht, erschwingliche und nachhaltige Wege zur Verringerung von Krankheitsrisiken zu finden. Dabei spielen auch soziale Kontakte eine Rolle: „Es geht nicht nur um Obst und Gemüse. Es geht auch darum, sich gemeinsam mit anderen in der Natur aufzuhalten“, ergänzte sie.

Quelle: DOI 10.1016/S2542-5196(22)00303-5