Worauf es bei Luftfiltern ankommt

Peter Erik Felzer | 01.02.2022

In der Corona-Pandemie sind sie besonders gefragt. Doch was macht ein Luftfilter eigentlich? Und wie unterscheidet er sich von einem Luftbefeuchter? Hier Antworten auf wichtige Fragen zu diesen Geräten.
Luftfilter müssen für die jeweiligen räumlichen Gegebenheiten passend ausgewählt werden. Es empfiehlt sich daher eine gute Beratung beim Kauf der Geräte. image.originalResource.properties.copyright

Worin unterscheiden sich Luftbefeuchter von Luftreinigern?

"Ein Luftbefeuchter stellt sicher, dass die Luftfeuchtigkeit in einem Raum möglichst auf dem idealen Niveau von 40 bis 60 Prozent gehalten wird", erklärt Christian Kästl, Experte vom TÜV-Süd. Luftreiniger können mehr. Sie verbessern die Luftqualität in einem Raum und mindern die Konzentration von Schadstoffen wie Staub, Pollen oder Zigarettenrauch. "Hochwertige Filter helfen auch gegen Bakterien, Viren, Keime, Schimmelsporen und Ultrafeinstaub und können die Konzentration von virushaltigen Aerosolen reduzieren."

Reduziert ein Luftbefeuchter die Konzentration von Schadstoffen oder Erregern in der Innenraumluft?

Ein Luftbefeuchter senkt nicht die Konzentration von Erregern oder Schadstoffen in der Luft. Kästl warnt sogar: "Je nach Gerätetyp, bei mangelhaften Geräten oder ungenügender Pflege kann es vorkommen, dass über die Wassertröpfchen Keime in die Luft gelangen."

Worauf kommt es bei den Luftreinigern an?

Vor allem auf den Filter. Wie so vieles in Deutschland regelt auch dies eine DINNorm. Es gibt Grobfilter, Feinfilter und Schwebstoff -Filter. Grobfilter finden sich zum Beispiel in Badezimmerlüftern. Feinfilter kommen etwa in Laboratorien zur Anwendung. Schwebstoff-Filter setzt man unter anderem in Behandlungsräumen oder sterilen OP-Bereichen ein.

Welche Filtertypen spielen während der derzeitigen Pandemie eine Rolle?

"Im Kontext mit der Corona-Pandemie war sehr häufig von den HEPA-Filtern der Klassen H13 und H14 die Rede«, weiß Kästl. Die Abkürzung HEPA steht für "High Efficiency Particulate Air", übersetzt "Hocheffiziente Partikelluft". Kästl empfiehlt, die Klasse H14 zu verwenden. Diese Filtertypen besitzen eine zehnmal höhere Leistung als Produkte der Klasse H13.

Wie wählt man die jeweils richtige Größe?

Kästl gibt folgende Empfehlung: "Der Luftreiniger sollte in der Lage sein, die Raumluft mindestens zwei- bis dreimal pro Stunde komplett zu säubern. Die Größe des Luftfilters sollte also entsprechend der Raumgröße und -belegung gewählt werden." Es lassen sich auch mehrere kleinere Luftreiniger im Raum verteilt verwenden. "Die meisten Hersteller geben auf der Packung Empfehlungen zur maximalen Raumgröße für den jeweiligen Luftreiniger."

Wie platziert man den Luftreiniger am besten?

"Der Luftreiniger sollte geradeaus so ausgerichtet werden, dass er beim Ansaugen einen großen Anteil der Raumluft erwischen kann", rät Kästl. "Sonst kommt es unter Umständen noch zu einer zusätzlichen Verwirbelung und Verteilung virenbeladener Luft im Raum." 

Ersetzen Luftreiniger andere Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel Mund-Nase-Masken?

"Als Ergänzung zu anderen Maßnahmen sind Raumluftfilter gut. Doch einen 100-prozentigen Schutz vor Viren bieten sie nicht", schränkt der Experte vom TÜV-Süd ein. "Befinden sich in einem Raum mehrere Menschen dicht beieinander, kann kein Luftfilter seine Aufgabe erfüllen. Hier ist dann das Tragen einer FFP2- oder einer chirurgischen Maske anzuraten." Sein Tipp: Auch beim Einsatz eines Luftreinigers den Raum regelmäßig lüften. So kommt Sauerstoff hinein, überschüssige Feuchtigkeit entweicht und auch etwaige Viren gelangen ins Freie.