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Zecken: Impfen schützt vor schlimmen Folgen

08.04.2016

Zeckenstiche können harmlos verlaufen, denn der Stich an sich ist nicht gefährlich. Die Gefahr liegt jedoch im Speichel der Zecke, der über den Stich ins Blut gelangt. Dieser kann die bakteriellen Erreger der Lyme-Borreliose oder Viren in sich tragen, die die gefährliche Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen können.

Gegen FSME schützt eine Impfung.
Zecken können verschiedene Krankheiten übertragen. Gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis gibt es eine Impfung.
© Michael Tieck - Fotolia

Gerade die FSME kann erhebliche Komplikationen mit sich bringen. Trotz des medizinischen Fortschritts kann diese Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute auch heute noch tödlich verlaufen. Dennoch wird die Schutzimpfung zu wenig nachgefragt, bedauert Christoph Gulde, Vizepräsident des Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV): „Wir haben keine Impfpflicht. Dabei würde eine erhöhte Impfquote das Risiko an Erkrankungen deutlich minimieren. Durch die verhältnismäßig milden Winter vermehren sich auch die Zecken. Die Chancen, auf eine infizierte Zecke zu treffen, werden größer.“ Eine Impfung sei vor allem für Menschen sinnvoll, die im Wald unterwegs oder im Grünen aktiv sind. Das können Gartenbesitzer, Freizeitsportler oder Besitzer von Hunden sein. Denn auch Haustiere können Zecken mit in die Wohnungen bringen.

Die FSME macht sich durch Fieber, Erbrechen und Kopfschmerzen bemerkbar - in schlimmen Fällen können neurologische Probleme wie etwa Lähmungen dazukommen. Wer solche Symptome bei sich beobachtet, sollte dies ernst nehmen und umgehend einen Arzt aufsuchen. Derzeit schützt nur die FSME-Impfung gegen die Erkrankung, weshalb die Krankenkassen in der Regel auch die Kosten für die Impfung übernehmen. Gegen die Lyme-Borreliose, eine bakterielle Infektionskrankheit, gibt es allerdings keine vorbeugende Impfung. Typische Kennzeichen sind flächige Rötungen an der Einstichstelle sowie grippeähnliche Symptome mit Fieber und Schwellungen der Lymphknoten. Sie können innerhalb von vier Wochen nach dem Zeckenstich auftreten und auch hier sollte bei entsprechenden Zeichen sofort medizinischer Rat eingeholt werden. „Denn die Borreliose ist eine ernstzunehmende Krankheit, die ähnliche Symptome wie die Syphilis oder die Demenz aufweisen kann. Der Krankheitsverlauf kann sich über Jahre hinziehen“, warnt Apotheker Gulde.

Das Infektionsrisiko - insgesamt für alle durch Zecken übertragene Krankheiten – kann gemindert werden, indem man sich mit Zecken abwehrenden Sprays oder Lotionen schützt. Zusätzlich kann helle, geschlossene Kleidung und das Vermeiden von unwegsamem Gelände und Unterholz helfen, nicht Opfer eines Zeckenstiches zu werden. Wer in Wald und Wiese unterwegs war, sollte sich und vor allem auch Kinder sowie die Haustiere nach den Spaziergängen gründlich nach Zecken absuchen. Festgesaugte Tiere sollten sofort mit einer geeigneten Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange oder -karte aus der Apotheke entfernt werden.

LAV Baden-Württemberg

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