Bei jungen Menschen mit Adipositas wurden biologische Marker für Entzündungen, Leberstress und frühe Nervenzellschäden gefunden. Sie spiegeln ein Muster wider, wie es auch bei älteren Erwachsenen mit geistigen Beeinträchtigungen beobachtet wird – in deutlich geringerem Alter als erwartet. Das konnten Untersuchungen einer Studie, die im Fachjournal „Aging & Disease“ erschien, zeigen.
Cholin: Ein entscheidender Faktor für die Hirngesundheit
Die jungen Erwachsenen mit Adipositas hatten im Vergleich zu normalgewichtigen Gleichaltrigen ungewöhnlich niedrige Cholin-Spiegel im Blut. Die niedrigen Werte gingen mit einem vermehrten Auftreten eines Bausteines von Nervenzellen namens Neurofilament-Leichtkette (NfL) einher. Bei Nervenzellschäden wird dieser freigesetzt.
Erhöhte NfL-Werte treten in hohen Konzentrationen bei Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung und Alzheimer auf. Dass dies schon bei jungen Erwachsenen zu beobachten war, lässt vermuten, dass Adipositas schon in frühem Alter Veränderungen im Gehirn verursacht.
Cholin als Nährstoff
„Diese Forschung unterstreicht die Bedeutung einer ausreichenden täglichen Zufuhr von Cholin“, sagte Prof. Ramon Velazquez von der Arizona State University. „Mehrere neue Studien, die diesen Monat veröffentlicht wurden, stellen einen Zusammenhang zwischen geringen Cholinwerten im Blut und Angstzuständen, Gedächtnisstörungen und Stoffwechselstörungen her.“
Cholin wird zwar in geringen Mengen von der Leber produziert, hauptsächlich aber über die Nahrung aufgenommen. Gute Quellen sind Eier, Fisch, Geflügel, Bohnen und Kreuzblütler wie Brokkoli, Blumenkohl und Rosenkohl.
Quelle: DOI 10.14336/AD.2025.1207