Gesundheit

Akupunktur hilft bei Krebs-Nervenschmerzen

07.12.2011

Akupunktur kann Krebspatienten von schweren Nervenschmerzen erlösen, die im Rahmen ihrer Behandlung auftreten. Das haben Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf (UKE) herausgefunden. Bei einer kleinen Gruppe Krebspatienten, die über drei Monate mit Akupunkturnadeln behandelt wurde, verbesserten sich die Geschwindigkeit und die Intensität der Signalübertragung in den Nervenzellen – ein Zeichen dafür, dass die Nervenschädigungen in dieser Gruppe weniger ausgeprägt waren als in einer Vergleichsgruppe.

Fuß mit Akupunkturnadeln
Akupunktur kann Krebspatienten von schweren Nervenschmerzen in den Füßen erlösen, die im Rahmen ihrer Behandlung auftreten.
© AOK-Mediendienst

Nervenschmerzen entstehen häufig, wenn Krebspatienten mit bestimmten Chemotherapeutika behandelt werden. Medikamente aus den Wirkstoffgruppen der sogenannten Taxane, Vincaalkaloide und Platinverbindungen schädigen die Nerven, besonders in den Waden und Füßen. Die Folge sind starke Schmerzen, die sogar die Gehfähigkeit beeinträchtigen können. Bisher gibt es für diese Chemotherapie-bedingten Nervenschmerzen keine wirksame Behandlung.

Die Ärzte am UKE haben nun 11 Patienten mit solchen Nervenschmerzen unterschiedlich behandelt. Sechs von ihnen wurden über drei Monate in Mehreren Sitzungen akupunktiert. Die anderen fünf Krebspatienten dienten als Kontrollgruppe. Vor und nach der Chemotherapie und der nachfolgenden Akupunktur haben die Wissenschaftler die Nervenleitgeschwindigkeit an Nerven in der Wade gemessen. Zusätzlich erfolgte eine weitere Messung ein halbes Jahr nach der Chemotherapie.

Nerven in den Waden ernsthaft geschädigt waren. Die Patienten berichteten über Taubheitsgefühle oder Berührungsempfindlichkeiten. Allerdings verbesserte sich bei fünf von sechs der Akupunktur-Patienten die Nervenleitgeschwindigkeit und die Intensität, mit der Impulse übertragen wurden. Diese Patienten berichteten auch, dass sich ihr Zustand gebessert habe. Bei den Patienten ohne Akupunktur verbesserte sich die Nervenleitgeschwindigkeit nur bei einem. Bei dreien veränderte sie sich nicht, beim letzten Patienten dieser Gruppe fiel sie sogar ab.

Akupunktur könne die Durchblutung in den Beinen ankurbeln, was die Nervenheilung fördere, erklärten die Forscher. Zwar waren an der Studie zu wenige Patienten beteiligt, um allgemein gültige Aussagen zu treffen, die Ergebnisse dieser ersten Untersuchung seien aber vielversprechend. In größeren Studien wollen sie nun untersuchen, ob Akupunktur auch bei anderen Nervenschmerzen, etwa bei diabetischen Nervenschädigungen, hilfreich sein kann.

KK

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