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Alkohol: Schädliche Wirkung auf das Herz wird unterschätzt

ZOU  |  24.10.2022

Vor Jahren deuteten Studien an, dass ein tägliches Gläschen Wein der Gesundheit nützt. Mittlerweile weiß man, dass selbst geringe Mengen Alkohol schaden. Dennoch geistert die Fehlinformation weiter in den Köpfen herum, zeigt eine Studie in dem Fachmagazin „The American Journal of Cardiology“.

Glas Rotwein, im Hintergrund zwei Freundinnen und Essen.
Vor allem Rotwein wird oft fälschlicherweise eine positive Wirkung auf die Herzgesundheit zugeschrieben.
© Kar-Tr/iStockphoto

In einer anonymen Umfrage unter 290 Herzkranken haben US-Forscher untersucht, ob Berichte über vermeintlich positive Effekte von Alkohol deren Trinkgewohnheiten beeinflussen. Knapp 70 Prozent der Befragten hatten davon gehört, dass ein moderater Alkoholkonsum gesund für das Herz sei. Diese Information hatten sie aus dem Fernsehen (61 Prozent), von der Familie oder Freunden (33 Prozent), aus Zeitungen (21 Prozent), aus dem Internet (10 Prozent) oder Social Media (6 Prozent). Allerdings glaubte nur ein Fünftel diesen Berichten. Einige (4 Prozent) hatten jedoch ihren Alkoholkonsum aufgrund solcher Berichte absichtlich erhöht, um den vermeintlich positiven Effekt für die Gesundheit zu erzielen. Das war bei Personen, die zu Alkoholexzessen neigten, achtmal häufiger der Fall.

Vor allem Rotwein wurde ein Nutzen für die Herzgesundheit nachgesagt (78 Prozent), gefolgt von Weißwein (30 Prozent). Fast ein Fünftel der Befragten hatte ungesunde Trinkgewohnheiten. Diese Personen neigten eher dazu, auch Bier einen gesundheitsfördernden Effekt zuzuschreiben.

Da der Irrglaube offenbar besonders in Risikogruppen weit verbreitet ist, fordert das Studienteam eine bessere Aufklärung über die herzschädigenden Wirkungen von Alkohol. Die Forscher wünschen sich, dass Ärzte ihre Patienten nach riskanten Trinkgewohnheiten befragen und ihnen die Folgen erläutern: Häufiges übermäßiges Trinken geht zum Beispiel mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte, Herzinsuffizienz, Schlaganfälle und Krebs einher.

Quelle: DOI 10.1016/j.amjcard.2022.06.033

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