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Coronavirus bleibt auf Textilien bis zu 3 Tagen infektiös

Natascha Koch  |  11.03.2021

Das neuartige Coronavirus kann auf Polyester bis zu 72 Stunden überleben, auf Baumwolle bleibt es 24 Stunden lang infektiös. Das haben Forscher aus Großbritannien in Versuchen mit verschiedenen Textilien herausgefunden. Dabei zeigte sich auch, dass das Virus durch gängige Waschmittel und einer Wassertemperatur von mindestens 40 Grad beseitigt werden kann. Trotzdem ist Vorsicht geboten.

Mann, legt weiße Wäsche in eine Waschmaschine.
Das Coronavirus lässt sich auf Textilien mit gängigen Waschmitteln und einer Wassertemperatur von mindestens 40 Grad entfernen. Experten mahnen dennoch zur Vorsicht.
© monkeybusinessimages/iStockphoto

Der getestete Modell-Coronavirus-Stamm (HCoV-OC43) blieb mindestens 72 Stunden lang auf Polyestergewebe und 24 Stunden auf 100 Prozent Baumwolle infektiös. Die Studienautoren ergänzen zudem, dass sich das Virus bis zu 72 Stunden lang von Polyestergewebe auf andere Oberflächen übertragen lässt, was darauf hindeutet, dass Textilien ein gewisses Übertragungsrisiko darstellen können. Das Forscherteam der De Montfort University (DMU) aus Leicester, England, fand zudem heraus, dass nahezu alle Haushaltswaschvorgänge, möglicherweise mit Ausnahme der Niedrigtemperatur-Haushaltswäsche, das durch das Coronavirus verursachte Infektionsrisiko effektiv beseitigen. Wichtig sei jedoch die richtige Kombination von Bewegung, Temperatur und Waschmittel. In diesen Fällen wurde bei Waschverfahren von 40 °C und darüber keine Spur des Virus mehr gefunden.

Auch wenn die Viren sich durch gängige Waschmittel und entsprechende Temperaturen inaktivieren ließen, warnt der Deutsche Textileinigungs-Verband (DTV) davor, potenziell infektiöse Textilien im häuslichen Umfeld zu waschen. Denn hier werde die verschmutzte Wäsche zwangsweise mehrfach vor dem eigentlichen Waschprozess in die Hand genommen, für schmutzige und saubere Wäsche oft der gleiche Wäschekorb verwendet oder die Waschmaschine selbst steht möglicherweise in der Küche neben dem Herd oder der Spülmaschine, woraus sich noch gänzlich andere Möglichkeiten zur Kreuzkontamination ergeben, so Andreas Schumacher, Geschäftsführer des Deutschen Textilreinigungs-Verbandes (DTV).

„Kleidung, die möglicherweise noch für drei Tage kontaminiert ist, sollte im besten Falle das häusliche Umfeld gar nicht erst erreichen. Mit Coronaviren belastete Textilien sollten in einer kontrollierten Umgebung wie dem Textilservice behandelt werden. Dort wird verschmutzte Wäsche sicher gehandhabt“, sagt Schumacher. Insbesondere Textilien aus dem Gesundheits- und Pflegewesen sowie Berufskleidung im Allgemeinen sollten daher am besten nicht zuhause gewaschen werden, um eine Übertragung von Krankheitserregern auf Familie und Patienten zu vermeiden.

Wer mit einem an Covid-19 erkrankten Patienten in einem Haushalt lebt und die Wäsche nicht professionell renigen lassen möchte, kann folgende Dinge beherzigen:

  • Wäsche getrennt von anderen Textilien sammeln und aufbewahren, 
  • Wäschekörbe nach dem Kontakt mit kontaminierter Wäsche desinfizieren,
  • Die Waschmaschine regelmäßig bei mindestens 60 Grad ohne Textilien laufen lassen, um mögliche Keime vollständig abzutöten.

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