PTA-Forum/NAS
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29.11.2024
Vergesslichkeit, Konzentrationsprobleme, innere Unruhe und Impulsivität: ADHS-Symptome sind vielfältig und können den Alltag der Betroffenen zum Teil schwer belasten. Tatsächlich kann eine Ernährungsumstellung möglicherweise Symptome bessern, erklärt Dr. med. Matthias Riedl in einem Interview mit der Fachzeitschrift PTA-Forum: „Es ist individuell verschieden, ob und gegen welche Nahrungsmittel zum Beispiel eine Unverträglichkeit vorliegt und welche LebensmittelADHS verschlimmern können“, so Riedl. Es lohne sich aber, zu überprüfen, ob eine Ernährungsumstellung die ADHS-Symptome lindert. „Das führt zwar nicht zu einer Heilung, aber man kann die Dosis der Medikamente eventuell senken“, sagt der Experte.
Was ist die oligoantigene Diät?
Um zu überprüfen, ob bestimmte Lebensmittel die Symptomatik verschlechtern, eigne sich Riedl zufolge die sogenannte oligoantigene Diät: Dabei wird auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet, die häufiger Unverträglichkeiten auslösen: zum Beispiel Kuhmilch, Kuhmilchprodukte, Ei, Fisch, Soja, Nüsse, glutenhaltiges Getreide und jegliche Art von Zusatzstoffen.
Die Umstellung der Ernährung werde dabei in zwei Phasen eingeteilt: In der vierwöchigen Auslassphase werden bestimmte Lebensmittel komplett vom Speiseplan gestrichen. In dieser Phase stehen dann vor allem Gemüse- und Obstsorten, glutenfreies Getreide und Kartoffeln, Milchersatzprodukte und helles Fleisch auf dem Speiseplan. In der zweiten Phase werden dann die ausgelassenen Lebensmittel einzeln und jeweils in zweiwöchigem Abstand wieder eingeführt. „Jetzt gilt es, sich selbst genau zu beobachten, wie reagiert mein Körper, was ist mit den ADHS-Symptomen? Um dabei den Überblick zu behalten, lohnt es, ein Ernährungstagebuch zu führen“, empfiehlt Riedl.
Hochverarbeitete Lebensmittel und Süßigkeiten einschränken
Die Ernährungsexperte empfiehlt generell, bei ADHS auf hoch verarbeitete Lebensmittel zu verzichten und Süßigkeiten einzuschränken. „Wichtig ist aber nicht nur, aus was die Mahlzeiten bestehen, sondern auch, dass man sie möglichst regelmäßig einnimmt“, so Riedl weiter. Drei Mahlzeiten am Tag seien für Erwachsene empfehlenswert, für Kinder und Menschen mit Untergewicht rät der Experte zusätzlich zu zwei Zwischenmahlzeiten.