Senioren

Herzinfarkt: Bessere Erholung mit Musik

30.03.2020

Eine Musiktherapie mit individuell angepasster Musik in Kombination mit einer Standardtherapie zeigte bei Patienten nach einem Herzinfarkt langfristig beachtliche Ergebnisse: Im Vergleich zur Standardtherapie allein kam es innerhalb von sieben Jahren deutlich seltener zu Angstzuständen, Schmerzen und weiteren Herzproblemen.

Musik kann die Erholung von einem Herzinfarkt fördern.
Täglich eine Stunde lang passende Musik hören: Davon profitieren Patienten nach einem Herzinfarkt.
© iStock.com/shironosov

Anhand ihrer Pupillenreaktion war bei Patienten nach einem Herzinfarkt getestet worden, auf welche Art von beruhigender Musik sie gut ansprachen. Diese hörten sie sieben Jahre lang täglich für 30 Minuten an, am besten mit geschlossenen Augen im Sitzen. Mit dieser Maßnahme konnten – zusätzlich zur medikamentösen Standardtherapie – Angstzustände um ein Drittel und Brustschmerzen um ein Viertel reduziert werden. Das Risiko für Herzinsuffizienz war im Vergleich zu Personen, die nur eine Standardtherapie erhalten hatten, um 18 Prozent verringert. Ein weiterer Herzinfarkt trat zu 23 Prozent seltener auf, und das Risiko für einen plötzlichen Herztod war um 16 Prozent reduziert. Das berichten Forscher der Universität Belgrad bei der Tagung der Amerikanischen Fachgesellschaft für Kardiologie, die in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie virtuell stattgefunden hat.

Musik lindert Stress und Angst

Die Wissenschaftler nehmen an, dass die Musiktherapie Angstgefühle und die Aktivität des sympathischen Nervensystems mindert, welches bei Stress die Herzfrequenz und den Blutdruck erhöht. Obwohl in dieser Studie nur Patienten mit Angina pectoris untersucht wurden, die unter einem anfallsartigen Engegefühl in der Brust litten, nehmen sie an, dass auch andere Patienten von einer Musiktherapie profitieren: „Basierend auf unseren Erkenntnissen glauben wir, dass Musiktherapie allen Patienten nach einem Herzinfarkt helfen kann, nicht nur denjenigen mit Angina pectoris“, meint Prof. Predrag Mitrovic von der Universität Belgrad.

ZOU

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