Jugendkrise statt Midlife-Crisis: Daten zur Psyche zeigen alarmierenden Trend

Dr. Karen ZoufalElisabeth Kerler  |  05.09.2025 12:42 Uhr

Psychische Probleme galten lange als typisches Phänomen der Lebensmitte – Stichwort „Midlife-Crisis“. Doch aktuelle Daten zeigen: Heute leiden vor allem Jugendliche und junge Erwachsene unter schlechter psychischer Gesundheit.

Traurige Studentin mit dem Kopf auf einem Stapel Bücher blickt glücklos in die Kamera. Im Hintergrund sind weitere Studenten verschwommen zu sehen.
Junge Menschen haben in 44 Ländern nachweislich viele psyische Probleme: Gibt es die "Midlife Crisis" noch?
© Jacob Wackerhausen/iStockphoto

Über Jahrzehnte galt, dass das mentale Wohlbefinden in der Lebensmitte am schlechtesten ist. Das führte zum Begriff „Midlife-Crisis“. Doch das scheint nun passé zu sein: Eine Analyse von Daten zur Psyche aus 44 Ländern – inklusive Deutschland – hat ergeben, dass die psychische Gesundheit jüngerer Menschen am schlechtesten ist und sich mit zunehmendem Alter bessert. 

Normalerweise sinkt das Wohlbefinden von der Kindheit bis etwa zum 50. Lebensjahr, bevor es im Alter wieder ansteigt. Dieser altbekannte „Unglücksbuckel“ in der Lebensmitte scheint nun durch die Situation in der jungen Altersgruppe verschwunden zu sein. 

Die Ursachen bleiben unklar

Warum das psychische Wohlbefinden bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen heutzutage schlechter ist, ist noch unbekannt. Die Forschenden vermuten als Gründe die langfristigen Auswirkungen der Großen Rezession auf die Beschäftigungsaussichten jüngerer Menschen, unterfinanzierte psychiatrische Dienste, die COVID-19-Pandemie und die verstärkte Nutzung sozialer Medien. 

Ernste psychische Gesundheitskrise weltweit?

Sie schreiben: „Dies stellt eine enorme Veränderung gegenüber der Vergangenheit dar, als psychische Erkrankungen im mittleren Alter ihren Höhepunkt erreichten. Die Gründe für diese Veränderung sind umstritten, aber wir sind besorgt, dass es heute eine ernste psychische Gesundheitskrise unter jungen Menschen gibt, die angegangen werden muss.“

Quelle: DOI 10.1371/journal.pone.0327858

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Podcast: gecheckt!
Psyche

Pfeifen, taubes Gefühl, Hörverlust: Ein Hörsturz fühlt sich dramatisch an. Wie die Behandlung…

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben