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Semaglutid: Abnehmspritze jetzt in Deutschland erhältlich

pta-Forum/NK  |  18.07.2023

Seit Montag können Ärzte in Deutschland bei Übergewicht ein Medikament mit Semaglutid verschreiben. Der Wirkstoff, der in den sozialen Medien in den vergangenen Monaten regelrecht gehypt wurde, hilft beim Abnehmen.

Übergewichtige Frau, hält ein Maßband um ihren Bauch.
In Deutschland können Ärzte jetzt ein Medikament verschreiben, das übergewichtigen Patienten beim Abnehmen hilft.
© Irina Shatilova/iStockphoto

Semaglutid senkt den Blutzuckerspiegel, drosselt die Magenentleerung und reduziert den Appetit. Ein Medikament mit diesem Wirkstoff ist schon seit einigen Jahren in Deutschland zur Therapie von Typ-2-Diabetes erhältlich (Ozempic®). Weil es auch beim Abnehmen hilft, wurde das Medikament von Ärzten häufig auch off Label zur Behandlung von Fettleibigkeit verordnet, immer wieder kam es deswegen zu Lieferengpässen. Das dürfte nun ein Ende haben: Seit Montag ist das wirkstoffgleiche Präparat Wegovy® zur Therapie von Adiposität in Deutschland erhältlich. Das Medikament soll Übergewichtige zusammen mit einer Diät und Bewegung bei Gewichtsverlust und -kontrolle unterstützen. Gedacht ist es für adipöse Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) ab 30 sowie für Übergewichtige (BMI ab 27) mit mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung.

In Studien verloren Patienten, die begleitend zu Lebensstiländerungen eine Dosis Semaglutid pro Woche erhielten, nach 68 Wochen etwa 15 Prozent Gewicht. Eine Vergleichsgruppe, die ein Placebo bekam, nahm im gleichen Zeitraum nur gut 2 Prozent ab. Die Effekte sind allerdings nach bisherigem Kenntnisstand nach dem Absetzen des Medikaments nicht von Dauer – wer nicht mehr spritzt, läuft Gefahr, wieder zuzunehmen.

Kosten müssen selbst getragen werden

Für Deutschland kostet eine Vier-Wochen-Ration für die höchste Dosis (2,4 mg) aktuell 300 Euro. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Indikation „Gewichtsabnahme“ nicht, da Medikamente zum Abnehmen in Deutschland als Lifestyle-Präparate eingestuft und damit nicht erstattungsfähig sind. Viele Experten kritisieren diesen Umstand, denn medizinisch gesehen handelt es sich bei Adipositas um eine behandlungsbedürftige Erkrankung. Wenn stark übergewichtige oder adipöse Menschen abnehmen, sinkt auch ihr Risiko für zahlreiche Folgeerkrankungen. Die Kosten für deren Behandlung könnten die Kassen dann einsparen.

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