Beruf

Unsicheres Arbeitsverhältnis senkt die Lebenserwartung

ZOU  |  05.09.2023

Die Sicherheit am Arbeitsplatz erhöht das Risiko für einen vorzeitigen Tod: In einer schwedischen Studie sank das Risiko für einen vorzeitigen Tod bei Menschen mit unsicheren Arbeitsverträgen um 20 Prozent, nachdem sie eine Festanstellung angenommen hatten.

Erschöpfter Mann bei der Arbeit.
Ein unsicherer Job und schlechte Arbeitsbedingungen wirken sich langfristig auf die Gesundheit aus.
© coffeekai/iStockphoto

Registerdaten von über 250.000 schwedischen Arbeitnehmern der Jahre 2005 bis 2017 zeigen, dass die Sterblichkeit bei einem Wechsel von einer unsicheren in eine sichere Beschäftigung um 20 Prozent geringer war als bei Menschen, die in einer prekären Beschäftigung verblieben. Nach zwölf Jahre in einem sicheren Beschäftigungsverhältnis verringerte sie sich sogar um 30 Prozent.

„Dies ist die erste Studie, die zeigt, dass der Wechsel von einer prekären zu einer sicheren Beschäftigung die Sterblichkeit verringern kann“, sagte Prof. Theo Bodin vom Institut für Umweltmedizin des Karolinska Instituts. „Umgekehrt heißt das, dass das Risiko für einen vorzeitigen Tod höher ist, wenn man weiterhin in Jobs ohne sicheren Arbeitsvertrag arbeitet.“

Die Forschenden berücksichtigten bei ihrer Analyse viele Faktoren, die die Sterblichkeit beeinflussen, z. B. das Alter, Krankheiten oder einschneidende Lebensveränderungen. „Dadurch können wir relativ sicher sein, dass der Unterschied in der Sterblichkeit eher auf die Prekarität der Beschäftigung als auf individuelle Faktoren zurückzuführen ist. Wenn wir die Prekarität auf dem Arbeitsmarkt verringern, können wir vorzeitige Todesfälle verhindern“, erläuterte Prof. Nuria Matilla-Santander, die federführend an der im „Journal of Epidemiology and Community“ erschienenen Studie mitgewirkt hat.

Als prekäre Beschäftigung gelten Anstellungsverhältnisse mit befristeten Verträgen (z. B. Leiharbeit), niedrigen Löhnen und fehlendem Einfluss und Rechten, die das Arbeitsleben nicht vorhersehbar und unsicher machen.

Quelle: DOI 10.1136/jech-2023-220734

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