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Verschluckte Knopfbatterie: Honig auf dem Weg zur Klinik

Dr. Karen Zoufal  |  30.09.2021

Wenn ein Kind eine Knopfbatterie verschluckt hat, handelt es sich um einen Notfall: Sie kann in der Speiseröhre steckenbleiben und binnen weniger Stunden erhebliche Gewebeschäden verursachen. Das Trinken von Wasser kann dies noch verstärken. Experten empfehlen stattdessen, dem Kind auf dem Weg in die Notaufnahme Honig zu geben.

Eine große Menge Knopfbatterien.
Knopfbatterien sind so klein, dass sie versehentlich von Kindern beim Spielen heruntergeschluckt werden können.
© iStock.com/AlexLMX

Innerhalb von nur zwei Stunden kann eine steckengebliebene Batterie schwere Verbrennungen verursachen, da ihre geladene Oberfläche über längere Zeit mit dem Gewebe der Speiseröhre in Kontakt kommt. Durch den elektrischen Strom wird Wasser zur korrosiven Flüssigkeit. Deshalb sollte man in solch einem Fall sofort einen Arzt aufsuchen, damit eine möglicherweise festsitzende Batterie endoskopisch entfernt wird.

Bis dahin kann Honig helfen: Kindern über einem Jahr gibt man bis zu sechsmal alle zehn Minuten etwa zehn Milliliter. „In der entscheidenden Phase zwischen dem Verschlucken einer Knopfbatterie und der endoskopischen Entfernung hat die frühzeitige und häufige Einnahme von Honig das Potenzial, die Schwere der Verletzung zu reduzieren“, schreiben Experten in der Fachzeitschrift „The Laryngoscope“. Sie warnen aber eindringlich davor, den Weg in die Klinik deshalb aufzuschieben: Die Uhr beginnt zu ticken, sobald die Batterie in der Speiseröhre stecken bleibt. Honig kann nur den kurzen Zeitraum bis zum Auftreten von Gewebeverletzungen etwas verlängern.

In den vergangenen 20 Jahren haben Notfälle durch das Verschlucken von Knopfbatterien bei Kindern um 67 Prozent zugenommen. Die Art und Größe der Batterie ist dabei von Bedeutung: Besonders gefährlich sind aufgrund ihrer hohen Spannung Lithiumbatterien und Batterien mit einem Durchmesser ab 20 mm, da sie mit größerer Wahrscheinlichkeit in der Speiseröhre stecken bleiben. Kinder bis sechs Jahre sind am stärksten gefährdet.

Quelle: DOI 10.1503/cmaj.210572

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