Was wir von Hund & Katze lernen können

Paartherapeuten erklären, was man aus dem Verhalten von Tieren für menschliche Beziehungen ableiten kann. Der Beitrag zeigt Beispiele, wie Tiere für gesundes Verhalten ein Vorbild sein können.

Kleines Mädchen mit Hund und Katze in den Armen.
Was wir von Vierbeinern lernen können: Hund und Katze zeigen uns, wie natürliches Verhalten aussieht.
© aleksandr - Fotolia

Schon mal eine Katze mit Konzentrationsstörungen oder einen Hund mit Burn-out-Syndrom erlebt? Nein? Kein Wunder, denn in der Natur kommen solche Zivilisationskrankheiten nicht vor. Bei uns Menschen schon. Der Grund ist unsere Lebensweise, die oft nicht zu unserer Natur passt. Tiere zeigen uns, wie natürliches Verhalten aussieht. Ein guter Grund, sich das mal näher anzuschauen, eigene Angewohnheiten zu ändern und dadurch Lebensqualität zu gewinnen.

Sich wertschätzen wie eine Katze

Dieses weiche Fell, mit dem sich die Katze sanft an uns schmiegt, dieses Schnurren, das uns augenblicklich entspannen lässt – Katzen bedeuten Wohlgefühl. Und wenn wir etwas von ihrem Verhalten übernehmen, lassen wir Stress gar nicht erst entstehen. Das sagt Dr. Barbara Niedner, Verhaltensbiologin aus München.

Den eigenen Kopf behalten: Kaum ein anderes Tier beharrt so sehr auf seinem eigenen Willen wie Stubentiger. Was wir bei Katzen manchmal als Eigensinnigkeit bezeichnen, kann für uns Menschen eine Erfolgsstrategie sein: Wer sich von anderen nicht so einfach vom Kurs abbringen lässt und authentisch lebt, erreicht seine Ziele leichter.

Sich Zeit zum Entspannen nehmen: Beobachten Sie eine schlafende Katze, und Sie werden alles erfahren, was Sie schon immer über Entspannung wissen wollten: Weich dahin gestreckt liegt sie da, der Atem fließt in tiefen Wellen, die Muskeln sind gelöst. Halten auch Sie ruhig öfter mal Siesta. Einer Studie der Harvard School of Public Health zufolge senkt ein 30-minütiges Schläfchen am Tag das Herzinfarktrisiko um bis zu 37 Prozent.

Ganz im Jetzt leben: Miezen sind Meister der guten Lebensführung, denn sie leben immer ganz im Hier und Jetzt. Eine Katze etwa, die auf der Lauer liegt, verkörpert höchste Konzentration auf das Jetzt. Die meisten von uns denken hingegen zu oft über das Gestern oder Morgen nach. Wer es schafft, wie Katzen den Moment wahrzunehmen, entdeckt mehr von der Schönheit des Lebens.

Auch mal Krallen zeigen: Was passiert, wenn man einer Katze zu nahe tritt? Sie faucht und zeigt ihre Krallen. Was lernen wir daraus? Trauen Sie sich im Alltag ruhig mehr Widerstandskraft zu. Seien Sie bereit, Grenzen zu ziehen, bevor alles zu viel wird. Selbst auf die Gefahr hin, dass einen dann nicht mehr alle lieb haben. Katzen gefallen schließlich auch deshalb, weil sie nicht immer gefallen möchten.

Mit dem Herzen sehen wie ein Hund

Hunde verfügen über viel schärfere Sinne als wir und nehmen Traurigkeit oder andere Stimmungen ihres Besitzers sehr stark wahr. Schon kleinste Gesten und Verhaltensänderungen, denen der Betroffene selbst oder seine Mitmenschen oft keine Bedeutung beimessen, können für den Hund ein Indiz sein, dass etwas nicht stimmt.

Sich einfühlen: Von der Empathie eines Hundes können wir uns eine Menge abschauen. Denn wer sich schneller in die Sichtweise anderer hineinversetzen kann, hat es leichter, soziale Kontakte zu pflegen. Dabei zahlt es sich aus, Zuhörerqualitäten zu beweisen und auch auf kleinste Gesten und Stimmungsschwankungen bei unseren Mitmenschen zu achten. Schauen Sie dabei auch auf Ihre eigene Körpersprache und Stimmlage.

Treu sein: Täglich gehen wir mit unseren Vierbeinern spazieren – und sie bestehen darauf, dass man Zeit mit ihnen verbringt. Wie sieht es mit Ihren sozialen Kontakten aus? Freundschaften brauchen Pflege, und sie aufrechtzuerhalten kostet Zeit. Machen sie sich jedoch bewusst, wie kostbar Beziehungen sind.

Vergeben können: Für Hunde ist Verzeihen und das »sich Vertragen« eine Entscheidung von Minuten. Wenn sich zwei Vierbeiner in die Wolle kriegen, ist die Sache anschließend geklärt – ohne Groll, ohne verletzte Gefühle. Wir Menschen hingegen sind manchmal sehr nachtragend. Würden wir die anderen mehr nehmen wie sie sind, gäbe es weniger Frust in unserem Leben.

Narimaan Nikbakht

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