Wer Alkohol trinkt, muss schon bei geringen Mengen damit rechnen, dass der Blutdruck steigt. Eine neue Langzeitstudie aus Japan zeigt dagegen, dass Alkoholverzicht den Blutdruck selbst bei Menschen sinken lässt, die vorher nur geringe Mengen getrunken haben.
Für die Studie wurden Daten aus insgesamt 359.717 jährlichen Gesundheitsuntersuchungen von 58.943 Erwachsenen aus den Jahren 2012 bis 2024 ausgewertet. Daraus war abzulesen, dass bei jenen, die mit dem Trinken aufhörten, der Blutdruck niedriger war. Wie stark der Rückgang war, hing davon ab, wie viel die Personen vorher getrunken hatten. Umgekehrt hatten zuvor abstinente Personen, die mit dem Alkoholtrinken begannen, einen höheren Blutdruck.
Wie stark wirkt sich weniger Alkohol aus?
- Frauen, die auf ein bis zwei alkoholische Getränke pro Tag verzichteten, senkten ihren systolischen (oberen) Blutdruck-Wert im Schnitt um 0,78 mmHg und den diastolischen (unteren) um 1,14 mmHg.
- Männer, die ihren Konsum ähnlich reduzierten, verzeichneten einen Rückgang um 1,03 bzw. 1,62 mmHg.
Das klingt zwar wenig, ist für die Gesundheit aber tatsächlich von Bedeutung.
Egal ob Bier, Wein oder Spirituosen – der Effekt bleibt gleich
Analysen nach Art des Alkohols wie Bier, Wein oder Spirituosen zeigten keine unterschiedlichen Auswirkungen auf den Blutdruck. Dies lässt vermuten, dass die enthaltene Menge an Alkohol und nicht das Getränk an sich den Blutdruck veränderte.
Fazit: Weniger ist mehr – für die Herzgesundheit
„Unsere Studie zeigt, dass für den Blutdruck gilt: Je weniger Alkohol, desto besser. Je mehr Alkohol man trinkt, desto höher steigt der Blutdruck“, schlussfolgert Dr. Takahiro Suzuki vom Institute of Science in Tokyo in einer Mitteilung zur Veröffentlichung, und ordnet ein: „Früher dachten Wissenschaftler, dass kleine Mengen Alkohol in Ordnung sind, aber unsere Ergebnisse zeigen, dass gar kein Alkohol das Beste ist. Das bedeutet, dass der Verzicht selbst auf geringe Mengen Alkohol für Frauen und Männer echte Vorteile für die Herzgesundheit bringen könnte.“
Quelle: DOI 10.1016/j.jacc.2025.09.018