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Zynismus bringt einen zwar nicht früher ins Grab. Er könnte sich aber negativ auf die geistige Gesundheit auswirken. Einer Studie der finnischen Forscherin Anna-Maija Tolppanen und ihren Kollegen zufolge scheint sogenanntes zynisches Misstrauen Demenz zu fördern.
Unter zynischem Misstrauen verstehen sie das fehlende Vertrauen eines Menschen, dass andere es gut mit einem meinen, und die Ansicht, dass andere in erster Linie selbstsüchtig denken und agieren. Frühere Studien hätten schon nachgewiesen, dass eine solche Grundeinstellung mit Gesundheitsproblemen, wie etwa Herzerkrankungen, einhergehe. In der aktuellen Studie fanden die Wissenschaftler nun auch einen Zusammenhang zu Demenz. Studienteilnehmer mit einem hohen Grad an Zynismus hatten ein dreimal höheres Risiko, an Demenz zu erkranken, als Teilnehmer, die eher an das Gute im Menschen glaubten und ihren Mitmenschen mit Optimismus begegneten. Dies berichten die Wissenschaftler online im Fachmagazin Neurology.
Die Forscher hatten mithilfe von Fragebögen bei rund 1.500 Studienteilnehmern den Grad des Zynismus festgesellt. Abgefragt wurde beispielsweise, wie sehr sie mit Aussagen übereinstimmten wie: "Ich glaube, dass die meisten Menschen lügen würden, um vorwärts zu kommen", "Es ist am besten, niemandem zu vertrauen" oder "Die meisten Menschen würden unfair handeln, um einen Profit oder Vorteil zu erlangen, statt ihn zu verlieren". Zudem hatten die Forscher anhand von Demenztests verfolgt, wie viele der Teilnehmer an Demenz erkrankten.
Der Zusammenhang zwischen Zynismus und Demenz blieb auch noch bestehen, nachdem die Forscher andere Faktoren, die das Demenzrisiko erhöhen können, wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte oder Rauchen, mit einbezogen hatten. Dass Zyniker ein erhöhtes Risiko für einen frühen Tod haben, konnten die Forscher indes nicht nachweisen.
HH
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