Stadtteile mit vielen Bäumen im Vorteil
Ein Forschungsteam unter der Leitung des US-Landwirtschaftsministeriums hat beobachtet, dass gepflanzte Bäume mit einer deutlichen Verringerung der allgemeinen Sterblichkeit (ohne Unfälle) und der Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei den Anwohnern in der Nähe verbunden waren. Die Sterblichkeitsraten waren niedriger in Stadtteilen mit mehr gepflanzten Bäumen.
Je höher die Bäume, desto größer der Effekt
Der Zusammenhang wurde zudem stärker, je höher die Bäume wurden: Bäume, die in den vorangegangenen ein bis fünf Jahren gepflanzt wurden, waren mit einem Rückgang der Sterblichkeit um 15 Prozent verbunden, während Bäume aus den vorangegangenen 11 bis 15 Jahren mit einem Rückgang um 30 Prozent einhergingen. Es ist also von Vorteil, neue Bäume zu pflanzen. Noch besser ist es demnach aber, bereits vorhandene große Bäume zu erhalten.
Auch wirtschaftlich sinnvoll
„Wir haben den Effekt sowohl in grünen als auch in weniger grünen Vierteln beobachtet, was darauf hindeutet, dass das Pflanzen von Straßenbäumen beiden Gegenden zugutekommt", sagt Geoffrey H. Donovan. Das war auch ökonomisch messbar: Wenn man den Wert eines erwachsenen Menschenlebens statistisch mit 10,7 Millionen US-Dollar veranschlagt, so hätten 140 gepflanzte Bäume jährlich einen Gegenwert von etwa 14,2 Millionen US-Dollar an „geretteten Leben“. Die Pflege dieser 140 Bäume würde dagegen nur bis zu 13.000 US-Dollar pro Jahr kosten, schätzen die Autoren der Studie in dem Fachmagazin „Environment International“.
Knapp 50.000 Bäume gepflanzt
Zwischen 1990 und 2019 pflanzte die Organisation „Friends of Trees“ 49.246 Straßenbäume in Portland (Oregon) und führte Aufzeichnungen darüber, wo und wann jeder Baum gepflanzt wurde. So konnte das Forschungsteam untersuchen, wie sich die Anzahl der Bäume auf die Sterblichkeitsrate in der Nachbarschaft auswirkte.
Quelle: DOI 10.1016/j.envint.2022.107609