Borkenflechte (Impetigo contagiosa)

Bei der Impetigo contagiosa handelt es sich um eine hochansteckende, oberflächliche Infektion der Haut. Bevorzugt an Gesicht und Händen entstehen sekretgefüllte Blasen, die schnell aufplatzen und Krusten bilden.

Was ist das? - Definition
Bei der Impetigo contagiosa handelt es sich um eine hochansteckende, oberflächliche Infektion der Haut. Bevorzugt an Gesicht und Händen entstehen sekretgefüllte Blasen, die schnell aufplatzen und Krusten bilden. Die Erkrankung tritt häufig auf; vorwiegend sind Kinder betroffen. Je nach Erreger unterscheidet man eine kleinblasige und eine großblasige Form, wobei die kleinblasige Form mit ca. 80 % der Fälle deutlich überwiegt.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Borkenflechte
  • Eiterflechte
  • Krustenflechte
  • Blasengrind
  • feuchter Grind
  • Schmutzflechte


Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Ursache für die Impetigo contagiosa ist eine Infektion mit bestimmten Bakterien. Die häufiger auftretende kleinblasige Form wird durch Streptokokken, die großblasige Form durch Staphylokokken ausgelöst.
Die ursprüngliche Infektionsquelle können z.B. Nasen- und Rachenerkrankungen sein. Nach einer kleinen Verletzung wie Schürfwunde oder Insektenstich gelangen die Bakterien durch sogenannte Schmierinfektion, d.h. durch Übertragen des Sekrets auf die verletzte Stelle in die Haut. Die Impetigo contagiosa ist hochansteckend, da die entstehenden Blasen eine große Anzahl von Erregern enthalten. Besonders unter schlechten hygienischen Verhältnissen kommt es häufig zum Auftreten kleiner Epidemien, da sich die Kinder aus einer Familie, in einer Schulgruppe oder einem Ferienlager gegenseitig infizieren. Im Volksmund wird die Krankheit deshalb auch als Schmutzflechte bezeichnet.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Nach Rötung der infizierten Haut bilden sich eitrige Bläschen und Pusteln, die schnell platzen und austrocknen. Es entstehen scharf begrenzte Entzündungen mit typischen honiggelben Krusten. Die beiden Formen der Impetigo unterscheiden sich durch die Größe der Blasen.
Die Erkrankung beginnt bevorzugt im Nasen-Mund-Bereich sowie an den Händen und wird durch Kratzen weiterverbreitet. Die Entzündungsherde wachsen bis auf Münzgröße an, wobei im Zentrum häufig eine spontane Heilung eintritt. Warme Temperaturen begünstigen die Infektion.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Die Impetigo contagiosa kann über Wochen bestehen bleiben, insbesondere wenn eine Grunderkrankung wie ein Ekzem besteht. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika. Solange nur wenige Krankheitsherde vorhanden sind, können antibiotikahaltige Salben angewendet werden. Bei stärkerer Ausbreitung und wenn die Krankheit immer wieder auftritt, ist die Einnahme eines Antibiotikums erforderlich.
Komplikationen sind selten. Es kann zur Entzündung von Lymphknoten oder Lymphbahnen kommen. Die gefährlichste Komplikation ist die so genannte Glomerulonephritis, eine Entzündung von bestimmten Bereichen der Niere. In diesen Fällen ist eine antibiotische Therapie unbedingt erforderlich.
Der Arzt muss in jedem Fall aufgesucht werden, nicht zuletzt auch um die Infektion anderer Kinder zu vermeiden.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die beiden Formen der Impetigo contagiosa sind im Erscheinungsbild sehr ähnlich und unterscheiden sich hauptsächlich durch die Grösse der Blasen zu Beginn der Erkrankung. Durch einen Abstrich und Anlegen einer Bakterienkultur kann festgestellt werden, welcher Erreger die Krankheit verursacht hat.
Beim Erythem handelt es sich um einen der Impetigo contagiosa sehr ähnlichen Hautausschlag, der häufig bei Erwachsenen unter schlechten Hygieneverhältnissen auftritt.
Auch eine Infektion mit Herpesviren, bei der noch zusätzlich eine bakterielle Entzündung auftritt, kann sehr ähnlich aussehen. Die Unterscheidung kann nur der Arzt treffen.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps

  • Verbesserung der Hygiene. Schon häufiges Händewaschen verringert die Möglichkeit der Übertragung. Aber auch regelmäßiges Putzen sowie häufiges Waschen der Kleidung, Bettwäsche etc. sind wichtig.
  • Kratzen der infizierten Bereiche ist möglichst zu vermeiden. Leichte Baumwollhandschuhe, welche die Kinder zumindest über Nacht tragen, sind eine gute Möglichkeit, dies zu verhindern.
  • Die ursprünglichen Infektionsquelle muss unbedingt behandelt werden, da sonst immer wieder Erreger zum Beispiel von der Nase auf die Haut oder auch von einem Kind auf das andere übertragen werden.

Bearbeitungsstand: 21.11.2011

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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