Hanfsamen: Superfood ohne Rausch, gesund und nachhaltig

pta-Forum  |  11.09.2025 13:07 Uhr

Hanfsamen sind zurück – und das ganz ohne Rauschwirkung. Die kleinen Körner sind reich an Eiweiß, Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen. Sie können Herz, Kreislauf und Wohlbefinden unterstützen.

Mann isst ein veganes Gericht mit Samen, Brokkoli und Tomaten.
Vegetarisches Gericht mit Hanfsamen? Für Menschen mit veganer oder vegetarischer Ernährung sind die Körner wegen der Aminosäuren besonders interessant.
© Daisy-Daisy/iStockphoto

Nutzhanf erlebt ein Comeback – nicht als Rauschmittel, sondern als nachhaltiges Lebensmittel: Die unscheinbaren Hanfsamen messen nur etwa 3 bis 4 mm im Durchmesser, schmecken mild-nussig und besitzen eine dünne, harte Schale, die den ölreichen Keimling schützt. Im Gegensatz zu den Blüten bestimmter Cannabissorten enthalten sie keine relevanten Mengen an Tetrahydrocannabinol (THC) – so haben sie keine berauschende Wirkung. 

THC-arme Sorten (unter 0,2 Prozent) dürfen in Deutschland und vielen EU-Ländern angebaut werden. Hanf wächst schnell und braucht wenig Wasser. Auch lässt sich die gesamte Pflanze verwerten.

Nährstoffprofil der Hanfsamen

Etwa ein Viertel der Hanfsamen besteht aus Eiweiß – inklusive der neun essenziellen Aminosäuren. Das macht sie besonders für Vegetarier und Veganer interessant. Außerdem enthalten sie viel Arginin: Die Aminosäure ist eine Vorstufe von Stickstoffmonoxid, das die Blutgefäße erweitert und so den Blutdruck günstig beeinflussen kann.

Zudem liefern Hanfsamen ein gutes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren (ca. 3:1). Zudem enthalten sie die seltene und entzündungshemmende Gamma-Linolensäure. Auch bringen sie Vitamin E, verschiedene B-Vitamine und Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Eisen, Zink und Mangan mit. 

Ungeschälte Samen steuern zusätzlich Ballaststoffe bei, die die Verdauung fördern und die Darmflora unterstützen. Sie schmecken etwas herber und „grasiger“. Zwei Esslöffel pro Tag (ca. 20 g) sind für Erwachsene ideal, für Kinder etwa die Hälfte. Bei ungeschälten Samen kann ein Zuviel durch den hohen Ballaststoffgehalt zu Verdauungsbeschwerden führen.

Hanfsamen auf dem Speiseplan

Geschälte Samen eignen sich als Topping für Müsli, Porridge, Smoothies oder Salate. Ungeschälte Samen bringen durch ihre Schale zusätzliche Ballaststoffe in Brotteige, Müsliriegel oder Cracker. Aus den gemahlenen Samen lässt sich Hanfmus herstellen, das als Brotaufstrich oder als Basis für Saucen und vegane Cremes dient. In Kombination mit anderen Saaten bereichern Hanfsamen Backwaren. 

Qualität und Sicherheit

Hanfsamen aus Nutzhanf sind grundsätzlich THC-frei. Dennoch können bei unsauberer Ernte Spuren aus Blüten oder Blättern sowie minimale Mineralölrückstände vorkommen. Qualitätsprodukte werden regelmäßig auf Rückstände geprüft und unterschreiten die gesetzlichen Grenzwerte deutlich, sodass sie bei sachgemäßer Verarbeitung als unbedenklich gelten.

Besondere Vorsicht ist bei Schwangeren, Stillenden, Kleinkindern und Menschen mit Leberproblemen geboten – hier am besten auf zertifizierte Ware achten. Hanfsamen lösen nur in seltenen Fällen allergische Reaktionen aus, betroffen sind meist Personen mit Nussallergien.

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