Fett für die Augen

"Das Auge isst mit", das behauptet zumindest der Volksmund. Und er hat recht, denn Omega-3-Fettsäuren in der Nahrung helfen bei trockenen Augen und sollen sich sogar bei Grauem Star und der Makuladegeneration günstig auswirken.

Matjesfilet mit Garnitur
Fette Kaltwasserfische wie Heringe enthalten Omega-3-Fettsäuren, die wiederum bei trockenen Augen helfen.
© Thomas Francois - Fotolia

Dass das Auge von Omega-3-Fettsäuren profitieren kann, bestätigt die Universitätsaugenklinik Bonn. Bereits 2003 ließen erste Forschungsergebnisse vermuten, dass sich damit die Wahrscheinlichkeit eines trockenen Auges verringern lässt. "Je höher die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, ein trockenes Auge zu entwickeln", so die Bonner Mediziner.

Fette Fische

Omega-3-Fettsäuren sind sogenannte essenzielle Fettsäuren. "Essenziell" bedeutet lebensnotwendig, der Körper kann diese für ihn wichtigen Substanzen nicht selbst herstellen und muss sie mit der Nahrung aufnehmen. Die zwei besten Quellen für Omega-3-Fettsäuren: fette Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele und Hering sowie Leinsamen. Man kann allerdings auch auf Präparate aus der Apotheke zurückgreifen, die spezielle Nährstoffe für das Auge enthalten, neben Omega-3-Fettsäuren oft noch andere Bestandteile wie Lutein oder Zeaxanthin. Jüngste Forschungsergebnisse deuten außerdem darauf hin, dass solche Nährstoffe und eine gute Versorgung mit B-Vitaminen wie Vitamin B12 und Folat sich günstig auf eine Makuladegeneration auswirken können.

Wie Omega-3-Fettsäuren vor einem trockenen Auge schützen, erklärt Privatdozent Dr. Philipp Steven, Leiter der Spezialsprechstunde "Trockenes Auge" an der Universitätsklinik Köln. "Besitzt der Körper ausreichend davon, bilden Drüsen an den Lidrändern mehr Sekret, was dem trockenen Auge entgegenwirkt." Doch es gibt laut Steven Grenzen. Helfen Omega-3-Fettsäuren, aber auch Tränenersatzmittel nicht, "sollten Patienten auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Für schwere Fälle gibt es ärztliche Sprechstunden, die sich dem Thema trockenes Auge widmen".

Im Tränenfilm und der Netzhaut

Omega-3-Fettsäuren braucht der Körper nicht nur für die Tränenproduktion. Bereits seit Längerem wissen Forscher, dass sie beim Aufbau von Zellhüllen eine wichtige Rolle spielen. In der gesunden Netzhaut findet sich ebenfalls ein hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Er unterstützt dort unter anderem die Fähigkeit des Hell-Dunkel-Sehens. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren die Netzhaut unterstützen und das Risiko für Netzhaut-Erkrankungen senken kann.

Ebenfalls diskutiert wird eine Schutzwirkung gegen den Grauen Star. Bei ihm trübt sich die ursprünglich klare Linse des Auges immer mehr ein, so dass Betroffene wie durch einen Nebel oder eine Milchglasscheibe sehen. Omega-3-Fettsäuren, so die Idee, könnten hier auf zwei Wegen Positives bewirken: Zum einen beeinflussen sie den Tränenfilm günstig, über den das Auge wichtige Nährstoffe aufnimmt. Zum anderen wird Omega-3-Fettsäuren ein antientzündlicher Effekt nachgesagt.

Peter Erik Felzer

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