Baby & FamilieSenioren

Magen-Darm-Infekte: Was tun bei Durchfall?

23.01.2020

Magen-Darm-Infekte gehen in den meisten Fällen mit Durchfall und Erbrechen einher. Welches die vier Haupterreger sind und was man bei Durchfall tun kann, erläuterte Privatdozent Dr. Hans-Jörg Epple von der Charité in Berlin auf dem Apotheker-Fortbildungskongress Pharmacon in Schladming, Österreich.

Bei Durchfall ist es am wichtigsten, den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen.
Bei Durchfall und Erbrechen ist es wichtig, den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen.
© Zinkevych/iStockphoto

Die Symptome geben in manchen Fällen schon einen ersten Hinweis, welcher Abschnitt des Verdauungstrakts betroffen ist. „Bei einer Infektion des oberen Intestinaltrakts, steht eher das Erbrechen im Vordergrund und der Durchfall ist sekundär. Wenn der untere Bereich betroffen ist, kommt es in erster Linie zu Durchfall. Doch auch hier kann Übelkeit und Erbrechen auftreten“, so Epple. Bei einer Infektion des Kolons seien zudem oft Blut- und Schleimbeimengungen zu beobachten, sowie krampfartige Bauchschmerzen.

Übeltäter gibt es viele. Ein genauer Blick zeigt jedoch, dass die allermeisten Darminfektionen auf lediglich vier Krankheitserreger zurückgehen: die zwei Bakterienarten Campylobakter und Salmonella sowie Noro- und Rotaviren. Diese vier seien für 95 Prozent aller Magen-Darm-Entzündungen verantwortlich, so der Mediziner. „Das sind zwei virale Erkrankungen, gegen die es keine ursächliche Therapie gibt und zwei bakterielle Erkrankungen, die man theoretisch auch mit Antibiotika behandeln könnte.“ Antibiotika werden allerdings nur in Ausnahmefällen eingesetzt, zum Beispiel bei einem besonders schweren Verlauf oder bei Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben. Hierzu zählen beispielsweise immunsupprimierte Menschen, Krebspatienten oder ältere Menschen, die an mehreren Krankheiten leiden.

Cola und Salzstangen helfen nicht

Die wichtigste Maßnahme in allen Fällen ist, den Wasser- und Elektrolytverlust auszugleichen. „Das was man verliert, muss man auch wieder hineinbringen“, sagte Eppler. Die Weltgesundheitsorganisation hat hierzu eine standardisierte Trinklösung entwickelt, die Natrium-Chlorid (Kochsalz), Glukose und andere Elektrolyte enthält, die Apotheken als fertige Lösungen anbieten. Eppler: „Es gibt einen Natrium-Glukose-Co-Transport durch die Darmwand, der auch bei schwerem Durchfall noch funktioniert.“ Co-Transport bedeutet, das Natrium und Glukose gemeinsam vom Darm in den Körper transportiert wird, der Transport ist gekoppelt. Das Wasser folgt dann dem so entstehenden Gefälle.

Von Salzstangen und Cola rät der Mediziner deutlich ab. Vom Grundprinzip – Salz und Zucker – scheine dies zwar zu passen. Aber die chemische Zusammensetzung stimme hier nicht, so Eppler. Anders ist das bei Elektrolytlösungen mit exakten Mischungsverhältnissen, die man in der Apotheke erhält.

HH

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Anzeige
Anzeige

#sprichmitisla macht Deine Stimme lauter!

#sprichmitisla gibt Deinem Projekt mehr Reichweite. Jetzt für eine Förderung bewerben.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Podcast: gecheckt!

Podcast: Übelkeit in der Schwangerschaft

In den ersten Wochen einer Schwangerschaft leiden bis zu 85 Prozent der Frauen an Übelkeit, etwa die…

Apotheken Magazin

Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Das Apotheken Magazin ist eine kostenlose Zeitschrift für Apothekenkunden, die fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.

Telepharmazie

Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben
Notdienst finden