In dieser Folge steht die traditionelle chinesische Medizin im Mittelpunkt. Apotheker Rüdiger Freund erklärt, wie die TCM mit Akupunktur, Ernährung und Bewegung Körper und Energie ins Gleichgewicht bringt.
Traditionelle Chinesische Medizin – Heilkunst mit Geschichte
In dieser Podcastfolge sprechen Ulli Harraß und Apotheker Rüdiger Freund über die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) – eine über 2000 Jahre alte Heilkunst aus China, die heute weltweit Beachtung findet. TCM versteht Gesundheit als harmonisches Gleichgewicht von Körper, Geist und Energie.
Zu ihren Hauptsäulen gehören
- Akupunktur,
 - chinesische Arzneimitteltherapie (vor allem pflanzliche Heilmittel),
 - Ernährungslehre,
 - Tuina-Massage (Akupressur),
 - sowie Qigong, sanfte Bewegungsübungen zur Förderung der Lebensenergie.
 
In China wird TCM weiterhin an Universitäten gelehrt und von Millionen Menschen angewendet – zunehmend auch im Westen.
Unterschied zwischen TCM und Schulmedizin
Laut Freund denkt die TCM ganzheitlich: Sie sucht nach der Ursache einer Erkrankung, nicht nur nach der Linderung von Symptomen. Ziel ist es, das Gleichgewicht der Lebensenergie (Chi) zu erhalten und Krankheiten vorzubeugen.
Die westliche Schulmedizin konzentriert sich dagegen auf schnelle Hilfe bei akuten Symptomen – was bei Infektionen oder Notfällen entscheidend ist. Beide Systeme haben also unterschiedliche Schwerpunkte und ergänzen sich gut.
Chi – die Lebensenergie im Fluss halten
Das Konzept des Chi (Qi) ist zentral in der TCM. Diese Lebensenergie durchströmt den Körper und sorgt für Vitalität. Blockaden im Chi-Fluss äußern sich laut TCM als Schmerzen, Müdigkeit oder Unwohlsein.
Durch Akupunktur, Tuina oder Ernährung soll das Chi wieder frei fließen. Auch wenn das Konzept für viele Westler zunächst ungewohnt klingt, gibt es wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit bestimmter TCM-Methoden – etwa Akupunktur bei Spannungskopfschmerzen – belegen.
Wann TCM hilft – und wann besser nicht
TCM kann laut Freund besonders bei funktionellen Beschwerden helfen: etwa bei Verdauungsproblemen, Allergien, Schlafstörungen oder Stresssymptomen. Hier zielt sie darauf ab, das innere Gleichgewicht wiederherzustellen.
Bei akuten oder lebensbedrohlichen Erkrankungen – etwa Herzinfarkt oder bakteriellen Infektionen – sollte aber unbedingt die westliche Medizin zum Einsatz kommen. Freund betont: Beide Systeme haben ihre Stärken und können sich sinnvoll ergänzen.
Seriöse TCM-Ärzte finden
Wer sich für eine TCM-Behandlung interessiert, sollte auf qualifizierte Fachärzte achten. Freund empfiehlt die Internationale Gesellschaft für Chinesische Medizin, auf deren Website www.tcm.edu man gezielt nach zertifizierten Ärzten suchen kann.